Nach fast einem halben Jahr hatten die HFC-Fans endlich einmal wieder in einem fremden Stadion Grund zum Jubeln. Beim 2:2 (0:2) im Stadion an der Lohmühle holten unsere Rot-Weißen nach einer grandiosen Aufholjagd beim VfB Lübeck in letzter Minute noch einen Punkt. Nach dem letzten Auswärtssieg am 15. April 2023 beim 1:0 in Bayreuth gab es in der Fremde für den HFC ausschließlich Niederlagen.

Allerdings schien nach einer halben Stunde alles auf den nächsten Misserfolg hinauszulaufen. Die Saalestädter lagen durch Treffer von Mirko Boland (20.) und Pascal Breier (30.) mit 0:2 zurück. Mit einer Glanztat beim Kopfball von Tommy Gruppe (35.) verhinderte Keeper Sven Müller sogar das 0:3. Unsere Mannschaft hatte zu diesem Zeitpunkt nur zwei verheißungsvolle Offensivaktionen. Den Distanzschuss von Meris Skenderovic (27.) lenkte VfB-Torwart Philipp Klewin zur Ecke. Ein Freistoß von Timur Gayret (45.) klatschte an die Latte.

Acht Minuten nach dem Wiederanpfiff traf Timur Gayret nach glänzender Vorarbeit des eingewechselten Andor Bolyki erneut nur das Gebälk. Der HFC drängte den Gegner in die eigene Hälfte und erspielte sich gute Gelegenheiten. Doch Dominic Baumann (69., 79.), Tunay Deniz (73.) und Andor Bolyki (76.) scheiterten an Philipp Klewin. In der Schlussphase setzte Coach Sreto Ristic mit offensiven Wechseln alles auf eine Karte. Und die Joker Lucas Halangk und Patrick Hasenhüttl hatten entscheidenden Anteil am Punktgewinn. Sie holten jeweils einen Foulstrafstoß heraus. Den ersten verwandelte Tunay Deniz (82.) im Nachschuss. Den zweiten versenkte Dominic Baumann in der letzten Minute zum viel umjubelten Ausgleich im Lübecker Kasten.

„Wenn man 0:2 hinten liegt und dann noch ein 2:2 rausholt, fühlt sich das nicht schlecht an. Aber wenn ich auf die Chance schaue, die wir hatten, ist das Unentschieden doch bitter“, meinte Timur Gayret nach dem Abpfiff.

Sreto Ristic schätzt die Leistung seiner Mannschaft in der Pressekonferenz nach dem Spiel wie folgt ein: „Die ersten 35 Minuten waren wir nicht auf dem Platz präsent, weder im eigenen noch im gegnerischen Strafraum. Es schien, als hätten wir trotz Überzahl in einigen Aktionen verschlafen. Erst in der zweiten Halbzeit kam mehr Zug in unser Spiel. Wir haben viele Sachen vor das Tor gebracht, müssen jedoch anerkennen, dass wir viel investieren müssen, um Tore zu schießen. Mit dem Punkt müssen und können wir zufrieden sein. Hoffen wir, dass wir mit diesem Unentschieden das Eis gebrochen haben.“

Am Mittwoch, 19 Uhr, steigt bereits das nächste Gastspiel. Dann muss unser HFC zum Traditionsderby bei Dynamo Dresden antreten.