Der Hallesche FC hat in Spiel eins unter Regie von Trainer Sreto Ristic den ersten Auswärtssieg der Saison 2022/23 eingefahren. Trotz einer Stunde in Unterzahl gewannen die Saalestädter nach großem Kampf verdient mit 1:0 beim VfB Oldenburg in Hannover. Schütze des „goldenen Tores“ war Niklas Kreuzer vom Elfmeterpunkt an seinem 30. Geburtstag.
Der HFC trat vor 1835 Zuschauern mit veränderter Formation an. Kapitän Jonas Nietfeld wurde vom Sturm in die Abwehr zurück beordert, sollte der Defensive als Anführer und Organisator nach zuletzt zu vielen Gegentoren Stabilität geben. Gegen aggressiv anlaufende Oldenburger fanden die Gäste einige Male gute Lösungen und hatten nach Vorarbeit von Erich Berko und Nik Omladic durch Tom Zimmerschied die erste Großchance der Partie (14.). Unruhe brachte dann vor allem der Schiedsrichter in die von beiden Seiten engagiert geführte, aber keineswegs unfaire Begegnung. Die Hallenser hatten nach 25 Minuten bereits vier Gelbe Karten gesehen und spielten nach einer halben Stunde in Unterzahl. Aljaz Casar wurde innerhalb kurzer Zeit zweimal verwarnt und wurde mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt (30.). Zuvor hatte der HFC nach klarem Foul an Erich Berko vergeblich einen Elfmeter gefordert (26.) und noch eine gute Kopfballchance nach Ecke durch Sören Reddemann (29.). Der VfB wurde vor der Pause lediglich durch einen Schuss ans Außennetz gefährlich (27.), Felix Gebhardt im Tor war in der 43. Minute bei einem Linksschuss zur Stelle.
Nach Wiederbeginn zog sich der Hallesche noch tiefer in die eigene Hälfte zurück, machte das Zentrum dicht und bot dem Kontrahenten somit kaum Lücken trotz andauerndem Ballbesitz. Als sich Andor Bolyki nach 50 Minuten in den Strafraum tankte und dort zu Fall kam, bekamen die Rot-Weißen einen Strafstoß zugesprochen. Jubilar Niklas Kreuzer verwandelte eiskalt zum 0:1 (50.). In der Folgezeit ließ der HFC wenig zu. Felix Gebhardt und seine aufmerksamen Vorderleute verteidigten aufmerksam, Sören Reddemann klärte einmal auf der Linie (72.). Mit Leidenschaft und Mentalität behaupteten die dezimierten Gäste den knappen Vorsprung bis in die Nachspielzeit und hätten durch Tunay Deniz (92.) und Dominik Steczyk (94.) nach Kontern fast noch das 0:2 erzielt. Ein Sieg der Moral, der erste Dreier in der Fremde wurde mit großer Disziplin und bedingungsloser Einsatzbereitschaft eingefahren. Großen Anteil am Erfolg hatten zudem die mehr 500 mitgereisten HFC-Fans, die die Partie in Hannover akustisch zu einem „Heimspiel“ machten.
HFC: Gebhardt – Kreuzer (Halangk), Nietfeld, Reddemann, Hug, Casar, Berko (Landgraf), Omladic (Vollert), Zimmerschied (Herzog), Bolyki (Steczyk)