Der Hallesche FC hat sein erstes Saisonheimspiel vor imposanter und stimmungsvoller Kulisse mit 11.804 Zuschauern gegen Zweitliga-Absteiger SG Dynamo Dresden mit 0:2 verloren. Trotz Vorteilen beim Ballbesitz und stetigen Bemühens um Offensivaktionen erarbeiteten sich die Gastgeber nur wenige zwingende Chancen und kassierten zwei Gegentreffer nach Kontern.
Der HFC stellte im Vergleich zum Auftaktspiel in Zwickau notgedrungen um. Anstelle des verletzten Louis Samson rückte Sören Reddemann ins defensive Mittelfeld, der angeschlagene Sebastian Müller nahm zunächst auf der Bank Platz. Die bewegliche Doppelspitze bildeten Tom Zimmerschied und Leon Damer. Von Beginn an legten die Hausherren den Vorwärtsgang ein, standen als Team hoch und attackierten früh. Dresden wirkte zunächst passiv, der HFC konnte dies allerdings nicht ausnutzen. Den ersten Torschuss der Partie gab Tunay Deniz aus 16 Metern ab (7.), nachdem Timur Gayret zuvor geblockt wurde. In Führung ging jedoch nicht Halle, sondern Dynamo. Nach einem Dribbling in den Strafraum vorbei an zwei HFC-Kontrahenten sorgte der Querpass zu Torschütze Schäffler für das 0:1 nach 14 Minuten. Ein überraschendes Ergebnis zu diesem Zeitpunkt. Der Gast wurde erst danach zielstrebiger, Niklas Kreuzer per Tackling (26.) und eine kollektive Rettungsaktion mit letztem Einsatz (29.) verhinderten nach schnellen Gegenstößen des Aufstiegsfavoriten ein weiteres Dynamo-Tor. Der HFC spielte bis zum Strafraum durchaus ansehnlich, versäumte aber mehrfach den Abschluss aus der Distanz in zentraler Position. Steckpässe und Verlagerungen gerieten etwas zu verspielt und stellten Dresden selten vor Probleme. Erst ein geradliniger Angriff über Niklas Kreuzer über rechts auf den startenden Leon Damer brachte Gefahr, der Neuzugang verzog aus spitzem Winkel knapp (41.).
Nach dem Wechsel blieb die Intensität hoch. Der HFC überzeugte mit großer Laufbereitschaft, ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und spielte variabel in den einzelnen Positionen. Dresden bekam kaum Zugriff, die Rot-Weißen hatten die Spielkontrolle – aber weiterhin kaum Torchancen. Niklas Kreuzer per Kopf nach Flanke von Nico Hug (59.) sowie ein direkter Freistoß von Kreuzer über die Latte (70.) waren noch die besten Gelegenheiten für den Halleschen FC, Timur Gayret traf aus 17 Metern mit dem linken Fuß den Ball nicht optimal (66.). Dynamo verlegte sich meist auf kompakte Verteidigung und Konter nach Fehlern. Felix Gebhardt hielt sein Team bei einem Flachschuss im Spiel (61.), kassierte nach 80 Minuten durch Weihrauch aber doch das 0:2. Damit war das Ostderby zugunsten von Dresden entschieden. Zwar prüfte Aaron Herzog noch einmal den Dynamo-Keeper mit einem Schuss auf den kurzen Pfosten (85.) und Elias Löder zielte in der Schlussminute im Strafraum etwas zu hoch. Insgesamt agierte der Hallesche FC bei aller Leidenschaft und mit immensem Aufwand letztlich nicht zielstrebig genug, um sich selbst für eine ordentliche Leistung zu belohnen.
HFC: Gebhardt – Vollert (Fünger), Nietfeld, Landgraf, Kreuzer, Deniz, Reddemann (Herzog), Hug (Löder), Gayret, Zimmerschied (Müller), Damer (Bolyki).
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