Der Hallesche FC hat dem Spitzenteam vom VfL Osnabrück im Nachholspiel am Dienstagabend trotz zweimaligen Zwei-Tore-Rückstandes beim 3:3 einen Punkt abgetrotzt. Die Mannschaft hat getragen durch großartige Unterstützung von den Rängen Moral bewiesen und sich fast noch mit dem Siegtreffer in der Schlussminute belohnt.

Anstelle des gesperrten André Meyer übernahm Co-Trainer Max Bergmann erstmals die Verantwortung und schickte nach Rücksprache mit seinem „Chef“ sowie Marian Unger und Ken Kaiser ein auf zwei Positionen verändertes Team auf den Rasen. Tom Zimmerschied stürmte erstmals von Beginn an neben Elias Huth, Niklas Landgraf rückte ins defensive Mittelfeld und Sören Reddemann in die Dreierkette. Der HFC überließ dem Aufstiegsaspiranten aus Osnabrück zunächst die Initiative und legte den Fokus auf Abwehrarbeit und Umschaltmomente, das klappte eine halbe Stunde fast schulbuchmäßig. Der VfL hatte zwar viel Ballbesitz, fand aber kaum Lücken in der HFC-Defensive. Wenn die Saalestädter den Ball erobert hatten, ging es schnell nach vorn. Nach schönem Spielzug hatten Julian Guttau und Michael Eberwein die erste Möglichkeit (6.), dann wurde der Drehschuss von Michael Eberwein geblockt (10.) und schließlich hatte der beste Saisontorschütze des HFC nach langem Ball hinter die Kette und technisch starker Verarbeitung etwas zu lange mit dem Torschuss gezögert (17.). Weil auch Tom Zimmerschied aus spitzem Winkel scheiterte (24.), ging Osnabrück statt des HFC in Führung. Mit der ersten Torchance stand es plötzlich 0:1, als der Torschütze nach Kopfballablage ins Zentrum völlig frei vor Tim Schreiber auftauchte (31.). Gleich die nächste Gelegenheit nach Ballverlust und Konter führte zum 0:2 (35.), der VfL dokumentierte brutale Effizienz. Elias Huth hatte nach Flanke von Niklas Kreuzer den Anschlusstreffer schon vor der Pause auf dem Kopf, der Keeper hielt jedoch hervorragend.

Nach dem Seitenwechsel hatten die nie nachlassenden Fans den Elfmeterschrei auf den Lippen, als Niklas Kreuzer im Strafraum zu Fall gebracht wurde, der Pfiff blieb allerdings aus (57.). Zwei Minuten später wurde Niklas Kreuzer für sein unermüdliches Nachrücken belohnt, traf technisch anspruchsvoll mit Hilfe des Innenpfostens nach flacher Eingabe von Julian Guttau zum 1:2 (59.). Fast im Gegenzug hielt Tim Schreiber seine Mannschaft im Spiel, als er gegen den frei vor ihm stehenden Osnabrücker klärte (60.). Das 1:3 fiel dennoch, als Niklas Landgraf per Grätsche mit letztem Einsatz ins eigene Tor traf (73.). Entschieden war die Partie damit aber noch nicht, weil die Gastgeber große Moral bewiesen und nie aufsteckten. Die Einwechsler sorgten für frischen Schwung. Die Flanke von Julian Derstroff nickte Philipp Zulechner zum 2:3 in die Maschen (84.), wenig später hämmerte Jan Shcherbakovski einen Flachschuss aus 22 Metern zum 3:3 in die Maschen (87.). Beide Mannschaften spielten in der Schlussphase auf Sieg und mit offenem Visier. Heider ließ nach guter Parade von Tim Schreiber im Nachschuss das 3:4 ebenso liegen wie Janek Sternberg mit der allerletzten Aktion halblinks im VfL-Strafraum. Es blieb schließlich beim Unentschieden, das für den HFC aufgrund der gezeigten Energie-Leistung mehr Wert ist als ein Zähler.

HFC: Schreiber – Vollert, Nietfeld, Reddemann, Kreuzer, Löhmannsröben, Landgraf (Wosz), Guttau (Sternberg), Eberwein (Shcherbakovski), Huth (Zulechner), Zimmerschied (Derstroff).