Der Hallesche FC hat im vorletzten Auswärtsspiel der Saison 2020/21 eine ebenso bittere wie unverdiente 2:3-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim kassiert. Die Rot-Weißen waren die aktivere Mannschaft, brachten sich mit sieben unaufmerksamen Minuten vor der Pause aber um den Lohn der aufopferungsvollen Bemühungen.

Der HFC startete im Duell der geretteten Teams mit nur einer Änderung im Vergleich zu den beiden jüngsten Siegen. Laurenz Dehl rückte in die Startelf. Von Beginn an übernahmen die Gäste die Spielkontrolle, diktierte den Rhythmus gegen erstaunlich abwartende Hausherren. Trotz der Überlegenheit in der Anfangsphase blieb Torgefahr zunächst Mangelware, lediglich nach einem Freistoß aus dem Halbfeld mit Kopfballablage in die Mitte verzeichneten die Saalestädter eine Chance (13.). Die bis dahin eher destruktiven Gastgeber gingen nach 17 Minuten wie aus dem Nichts in Führung, nach Ballverlust des HFC in der gegnerischen Hälfte ging es schnell und Martinovic nutzte den Umschaltangriff mit klugem Heber zum 1:0 (17.). Nur vier Minuten später traf Russo aus 18 Metern mit dem nächsten Heber, weil die Defensive der Hallenser nicht energisch genug attackierte und erneut einen unnötigen Ballverlust teuer bezahlte (21.). Das 3:0 erneut durch Martinovic ließ schlimmes erahnen in den katastrophalen sieben Minuten des HFC (24.), zumal wenig später ein Lattentreffer beinahe zum 4:0 geführt hätte.

Es spricht für die Moral des Teams, dass sich der HFC von dieser kalten Dusche mit drei Gegentreffern erholte und unbeirrt weiter nach vorn spielte. Terrence Boyd forderte bei seinem Linksschuss einen Handelfmeter, dann verkürzte Jannes Vollert nach Standard mit einem Drehschuss gedankenschnell auf 3:1 (35.). Jonas Nietfeld hatte mit einem geblockten Knaller aus 20 Metern bereits das 3:2 auf dem Fuß (37.), das dann zwei Minuten später fiel. Terrence Boyd zwang den Waldhof-Keeper zu einer Glanzparade, Laurenz Dehl staubte aus Nahdistanz zu seinem dritten Saisontor ab (39.). Beinahe wäre am Tag der offenen Tür noch vor der Pause das 4:2 gefallen, doch ein abgefälschter Schuss der Mannheimer landete neben dem Tor.

Nach dem Wechsel schwang sich der Hallesche FC  bei strömendem Regen zu einer Energie-Leistung auf, spielte unaufhörlich nach vorn und war gegen die technisch versierten Gastgeber besser organisiert bei Ballverlusten. Mannheim verzeichnete keine nennenswerte Torchance mehr im zweiten Abschnitt, der HFC dagegen stand mehrfach vor dem Ausgleich. Ein Kopfball von Terrence Boyd strich über das Tor (48.), die Direktabnahme von Laurenz Dehl mit links verfehlte nur knapp das Gehäuse (53.) und nach Eingabe von Jan Shcherbakovski erwischte Terrence Boyd am kurzen Pfosten den Ball nicht richtig (81.). Am nähesten dran war Julian Derstroff, der nach Freistoß per Kopf den Pfosten traf (87.). Obwohl der HFC alles versuchte und in einem intensiven Spiel bis in die Nachspielzeit das Tempo hoch hielt, sollte der Punktgewinn nicht mehr gelingen. Ein ordentliches Auswärtsspiel geriet innerhalb weniger Minuten zur Niederlage trotz kräftezehrender Aufholjagd.

HFC: S. Müller – Boeder (Kastenhofer), Vucur, Vollert, Landgraf (Sternberg), Manu, Papadopoulos (Titsch Rivero), Nietfeld, Dehl (Derstroff), Eberwein (Shcherbakovski), Boyd.