Die Erfolgsserie des Halleschen FC ist nach sechs Spielen ohne Niederlage mit zuletzt drei Siegen in Folge gerissen. Beim SC Verl unterlagen die Rot-Weißen nach unglücklichem Start und anschließend guter erster Halbzeit letztlich verdient mit 2:4, weil am Ende der drei englischen Wochen die Kraft fehlte das Spiel nochmal zu drehen.
Der HFC begann mit Niklas Landgraf auf der Rechtsverteidiger-Position, weil Lukas Boeder verletzt passen musste. Michael Eberwein rückte in die Startelf hinter Terrence Boyd, Toni Lindenhahn wich auf den rechten Flügel aus. Auf dem kleinen Platz im engen Stadion des SC Verl waren die Gäste noch gar nicht richtig im Spiel, als sie bereits 0:2 zurück lagen. Erst landete ein unglücklich abgefälschter Schuss aus 18 Metern als Bogenlampe hinter Sven Müller im Netz (3.), dann sorgte ein Standard aus dem Halbfeld per Fußspitze für das 2:0 (6.). Allerdings war diesem Treffer ein Freistoßpfiff gegen die Saalestädter voraus gegangen, der unerklärlich war. Es blieb nicht die einzige knifflige Entscheidung gegen Halle. Denn nach 17 Minuten verlängerte Terrence Boyd in einem regulären Kopfballduell, dann traf Toni Lindenhahn zum 2:1 – doch das Tor wurde wegen vermeintlichen Foulspiels aberkannt.
Der HFC ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, blieb die deutlich zwingendere Mannschaft. Stipe Vucur setzte einen Kopfball nach Sternberg-Ecke etwas zu hoch an (25.), dann zwang Antonios Papadopoulos den Torwart mit einem Schlenzer aus 20 Metern zu einer Glanzparade (37.) und schließlich war der Schuss von Julian Derstroff mit dem schwächeren rechten Fuß nach sehenswertem Angriff zu unplatziert (39.). Auf der Gegenseite musste Sven Müller Kopf und Kragen riskieren, als Torjäger Janjic nach einem Querschläger im Strafraum lauerte (42.). Der Hallesche FC belohnte sich noch vor der Pause für eine gute halbe Stunde nach dem frühen Rückstand, als Terrence Boyd mit seinem neunten Saisontor zum 2:1 erfolgreich war (44.). Der Torjäger drückte eine scharfe Eingabe von Julian Derstroff Marke Torschuss mit dem Körper über die Linie. Nach einer insgesamt ordentlichen ersten Hälfte mit großem Aufwand wäre ein Gleichstand mindestens verdient gewesen.
Nach dem Wechsel erhöhte Verl die Schlagzahl, wirkte deutlich frischer und ausgeruhter. Die schnellen und technisch starken Flügelspieler des Aufsteigers bekam der HFC kaum noch unter Kontrolle. Die Hausherren wirkten nun auch geistig wacher, die Gäste kamen zu selten in die Zweikämpfe. Eine Stunde war gespielt, als ein Rückpass zum 3:1 führte (60.), drei Minuten später war die Partie durch den Treffer von Torjäger Janjic zum 4:1 praktisch entschieden (63.). Die Gäste gaben zwar nicht auf und kamen durch einen Abstauber von Stipe Vucur nach Eckball noch zum 2:4 (82.), doch der Sieg des SC Verl geriet nicht mehr in Gefahr. Der Akku der Hallenser war nach spürbar angeknackst nach dem brutalen Programm der vergangenen drei englischen Wochen in Folge. Torhüter Sven Müller verhinderte mit zwei starken Paraden sogar noch einen weiteren Gegentreffer. Zu allem Überfluss kassierte Marcel Titsch Rivero in seinem ersten Spiel nach Verletzung in der Nachspielzeit auch noch die Gelb-Rote Karte und fehlt somit am kommenden Sonnabend gegen Dynamo Dresden.
HFC: S. Müller – Landgraf, Vucur, Reddemann, Sternberg, Lindenhahn (80. Dehl), Nietfeld, Papadopoulos, Derstroff (61. Guttau), Eberwein (70. Titsch Rivero), Boyd.