Der Hallesche FC hat sich mit einer starken Leistung, großer Moral und einem Auswärtspunkt bei Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers aus der Saison 2019/20 verabschiedet. Bis in die 93. Minute sah das Team sogar wie der verdiente Sieger aus – dann führte ein fragwürdiger Handelfmeter zum 2:2-Endstand.

Der HFC musste im letzten Spiel vor der Sommerpause auf die angeschlagenen Sebastian Mai, Terrence Boyd, Toni Lindenhahn, Marcel Hilßner, Antonios Papadopoulos und Felix Drinkuth verzichten, Tobias Schilk und Patrick Göbel fehlten wie auch Erik Henschel ohnehin. Die nur 17 angereisten Akteure des Halleschen FC hatten in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt, schwangen sich drei Tage nach feststehendem Klassenerhalt aber nochmal zu einer Energieleistung auf.

Bereits nach 12 Sekunden hatte Mathias Fetsch nach Flugball von Anthony Syhre hinter die Abwehrkette das 0:1 auf dem Fuß, der Torwart parierte den Linksschuss des durchgebrochenen Stürmers. Würzburg war die Nervosität anzumerken, einen Punkt benötigte der Gastgeber noch zum direkten Aufstieg in Liga 2. Die Saalestädter spielten befreit auf und warfen bei sommerlicher Hitze noch einmal alles rein, hatten auch in der Folge die besseren Chancen. Nach 28 Minuten pfiff eine knappe Abseitsentscheidung einen HFC-Treffer zurück, dann wurde ein erneuter Durchbruch von Mathias Fetsch im letzten Moment zur Ecke geblockt (33.). In der 35. Minute forderten die Gäste Handelfmeter, dieser blieb jedoch aus. Zwei Minuten später setzte sich der junge Jan Shcherbakovski an der Grundlinie durch und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Pascal Sohm mit seinem 12. Saisontor zum 0:1 traf (37.). Würzburg hatte bis dato nur mit einem drucklosen Kopfball in die Arme von Torwart Tom Müller (18.) Gefahr ausgestrahlt, doch eine Ecke nach 43 Minuten beförderte Pfeiffer aus Nahdistanz zum 1:1 in die Maschen.

Nach der Pause blockte zunächst Jannes Vollert eine Schusschance der Hausherren (51.), wenig später ging der aufmerksame HFC erneut in Führung. Im Anschluss an einen Würzburger Eckball lief Julian Guttau allen beim Konter auf und davon und blieb allein vor dem Keeper cool – 1:2 (53.). In der Folgezeit verteidigten die Gäste diszipliniert, Jonas Nietfeld und Anthony Syhre waren zweimal hellwach bei flachen Eingaben. Während Würzburg zunehmend verzweifelt agierte und alles nach vorn warf, ergaben sich große Räume für die Mannschaft von Trainer Florian Schnorrenberg. Die beste Chance hatte erneut Mathias Fetsch nach 82 Minuten zur Vorentscheidung, verfehlte das lange Eck jedoch. So sorgte der Schiedsrichter nach 93 gespielten Minuten für den Endstand. Nach hohem Chipball in den Strafraum sprang der Ball im Gewühl Julian Guttau an den angelegten Oberarm. Eine Absicht war nicht zu erkennen, doch der Referee zeigte auf den Punkt. Schuppan behielt die Nerven, traf zum 2:2 und beschied den Würzburger Kickers den schmeichelhaften Punkt, der so dringend gebraucht wurde für den Aufrstieg. Der HFC gratuliert dem Kontrahenten und beendet die Saison mit 46 Punkten auf Rang 15.

HFC: Müller – Hansch, Kastenhofer (Vollert), Syhre, Sternberg, Sohm (Mast), Nietfeld (Jopek), Washausen, Shcherbakovski (Bahn), Guttau (Landgraf), Fetsch.