Am Sonntag startet der HFC gegen den KFC Uerdingen in die neue Saison. Im Interview geben Präsident Jens Rauschenbach und sein Vorstandskollege Steffen Kluge Einblicke in die Ziele für die kommende Spielzeit – auf und neben dem Platz.

Der HFC hat mit Platz 4 seine beste 3.-Liga-Saison bisher gespielt. Was erwarten Sie von der kommenden Spielzeit?

Jens Rauschenbach: Natürlich wollen wir im Idealfall das Ergebnis der vergangenen Saison zumindest bestätigen, wenn möglich übertreffen. Aber jeder weiß, wie eng diese 3. Liga ist. Mit Kaiserslautern, Braunschweig, Uerdingen, Magdeburg, Ingolstadt, Duisburg und Rostock sind sehr viele ambitionierte Teams dabei, die richtig in die Mannschaft investiert haben. Klar ist, dass wir bei diesen Mannschaften mitmischen wollen.

Die letzten Testspielergebnisse gegen Regionalligisten waren nicht berauschend. Beunruhigt Sie das nicht?

Jens Rauschenbach:  Zufrieden war logischerweise niemand nach den letzten Spielen – speziell mit der Partie gegen Erfurt. Das haben sowohl die Mannschaft als auch der Trainer klar zum Ausdruck gebracht. Aber am Ende waren das Testspiele. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine stärkere Mannschaft haben als in der vergangenen Saison. Ich vertraue da unserer sportlichen Führung und unserem Team. Wichtig werden die ersten Spiele. Mit Uerdingen und Rostock bekommen wir es zum Auftakt gleich mit sehr starken Gegnern zu tun, anschließend folgen die Aufsteiger Köln, Chemnitz und Bayern II. Erst danach werden wir sehen, wo wir wirklich stehen.

Sie haben das Team im Trainingslager besucht. Welchen Eindruck hatten Sie dort von der Mannschaft?

Jens Rauschenbach: In Bad Blankenburg wurde sehr konzentriert gearbeitet. Aber das Trainingslager war nicht nur sportlich sehr gut, sondern auch für den Teamgeist. Man spürt, dass die Spieler sehr gut miteinander auskommen und zusammen Spaß haben. Und Bad Blankenburg ist ein gutes Pflaster. Schon im vergangenen Jahr wurden dort die Grundlagen für unsere starke Saison gelegt. Das stimmt mich positiv.

Steffen Kluge, Sie haben die Mannschaft sowohl beim Wildschweingrillen im Ziegelrodaer Forst als auch drei Tage später bei der Fankurvenparty erlebt. Mit welchem Eindruck?

Steffen Kluge: Für den Schulterschluss zwischen Fans und Mannschaft sind diese Veranstaltungen zu Saisonbeginn sehr wichtig. Und bei beiden Aktionen war zu spüren: Da wächst etwas zusammen wie in der vergangenen Saison. Die Jungs sind bodenständig und ohne jede Star-Allüren. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Schulterschluss zwischen Fans und Mannschaft vom ersten Spiel an zu sehen und zu spüren sein wird.

Spiegelt sich dies auch in den Dauerkartenverkäufen?

Jens Rauschenbach: Wir haben jetzt knapp 2.600 Dauerkarten verkaufen können. Damit steuern wir auf den Rekord aus der Saison 2015/16 zu. Ich bin optimistisch, dass wir am Ende knapp darüber liegen. Das Ergebnis zeigt schon einmal: Die Stadt und die Region haben Lust auf den HFC. Und es ist natürlich auch eine Honorierung der Leistungen der Mannschaft in der vergangenen Saison.

Steffen Kluge: Diese Zahlen spiegeln aber auch die gesamte positive Entwicklung des Vereins wider. Nicht nur bei den Dauerkarten haben wir einen deutlichen Zuwachs. Auch bei den Mitgliedern zahlt sich unsere aktive Kampagne zusammen mit den Fans aus. Wir werden noch in diesem Jahr die Marke von 2.000 überspringen. Das ist ein großer Erfolg. Und wir wollen diesen Weg konsequent weitergehen und weitere Anreize setzen – beispielsweise mit einzelnen, speziellen Fanartikeln exklusiv für Mitglieder. Der HFC muss noch stärker als der Verein für Halle und die Region wahrgenommen werden.

Was gehört noch dazu?

Steffen Kluge: Es ist wichtig, mit der Zeit zu gehen und den gewachsenen Bedürfnissen in Sachen Service, Mitgestaltung und sozialer Verantwortung Rechnung zu tragen. Die Geschäftsstelle wurde personell aufgestockt. Wir wollen uns künftig auch noch stärker sozial engagieren. Ein Kita- und Schulprojekt ist beispielsweise in Vorbereitung. Unsere Fans haben ihre Tribüne im Stadion farblich neu gestaltet. Da bewegt sich im Moment sehr viel und das soll so weitergehen beim HFC.

Jens Rauschenbach: Auch digital stellen wir uns neu auf. Die neue, modernere HFC-Homepage soll pünktlich zum Saisonstart online gehen. Auch die Zusammenarbeit mit der Geburtsstation des St. Elisabeth-Klinikums wird nach der Plakatkampagne in der neuen Saison in die Umsetzung gehen. Auch bei den Sponsoren sind wir neue Wege gegangen: Ob mit der Umgestaltung des VIP-Bereiches, der Gründung des Unternehmensclubs oder des Club 66 oder der Sponsorenfahrt ins Wintertrainingslager. Wir haben viel erreicht, aber wir sind noch lange nicht am Ziel.

In dieser Saison gibt es wieder ein Fanprojekt beim HFC. Was versprechen Sie sich davon?

Steffen Kluge: Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen von St. Georgen hat ja schon begonnen. Der Eindruck ist hervorragend. Das Fanprojekt hat sich jetzt schon an vielen Aktionen beteiligt – sei es am Saisonauftakt oder am Wildschweingrillen im Ziegelrodaer Forst. Und die nächsten Projekte sind auch schon wieder geplant. Am wichtigsten ist jetzt aber, dass das Fanhaus wieder zu der Anlaufstelle für HFC-Fans wird. Ich bin da sehr optimistisch, dass das gelingt.

Abschließende Frage an den Präsidenten: Tut sich bis 31. August noch etwas auf dem Transfermarkt?

Jens Rauschenbach:  Das entscheiden wir gemeinsam mit der sportlichen Führung um Ralf Heskamp und Torsten Ziegner.  Grundsätzlich haben wir die Mittel, um auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Das heißt allerdings nicht, dass noch unbedingt jemand kommen muss. Die sportliche Führung muss davon überzeugt sein, dass der Spieler ins Gefüge passt und uns voranbringt. Und wenn nicht, dann sind wir in der guten Situation, im Zweifel nach den ersten Spieltagen oder in der Winterpause noch einmal reagieren zu können.