Verlieren will gelernt sein. Nach zuletzt zehn Liga-Spielen ohne Niederlage ereilte Fans und Mannschaft des Halleschen FC am Freitagabend unter Flutlicht fast schon ein ungewohntes Gefühl beim umkämpften 0:1 gegen den VfL Osnabrück. Wie die fünfstellige Kulisse jedoch damit umging, verdient größtes Respekt und war ebenso überdurchschnittlich wie die Zuschauerzahl.

9012 Besucher gegen den MSV Duisburg, 10756 gegen den FC Erzgebirge Aue, 10271 gegen den VfL Osnabrück: Der HFC schickte sich in den jüngsten drei Partien vor eigenem Publikum an, aus der Saison 2022/23 noch eine rekordverdächtige zu machen. Zum dritten Mal im Saisonverlauf kamen mehr als 10.000 Anhänger ins LEUNA-CHEMIE-STADION. Bei noch zwei ausstehenden Heimspielen liegt der aktuelle Zuschauerschnitt bei 7457. Nur zweimal in bisher elf Spielzeiten 3. Liga lag diese Marke noch etwas höher. Im ersten Jahr nach dem Aufstieg 2012/13 bei 7711, eine Saison später sogar bei glatt 8000. Im sportlichen Rekordjahr 2018/19 mit Tabellenplatz vier waren immerhin 7339 Zuschauer im Schnitt verzeichnet, dieses Ergebnis hat der Hallesche FC in der laufenden Saison bislang übertroffen. Stark! Noch bleiben auf der Zielgeraden die Spiele gegen den FC Ingolstadt und zum Abschluss gegen Rot-Weiß Essen, um in der Abrechnung dann endgültig „überdurchschnittlich“ attestiert zu bekommen. Und nicht zu vergessen: Die riesige Unterstützung auch bei Auswärtsspielen.

Die Fans des HFC lieferten am Freitagabend jedenfalls wieder eine Galavorstellung ab. Hellwach ab der ersten Minute, Erheben von den Sitzplätzen mit rhythmischem Klatschen in der Schlussphase, akustisches Powerplay bis in die Nachspielzeit, Aufmunterung aus dem Fanblock für das völlig erschöpfte Team nach Abpfiff. Die Zuschauer haben einmal mehr ein feines Gespür dafür, was diese Mannschaft in den vergangenen Wochen leistete. Bereitschaft, Kampf und Intensität sind vermutlich auch überdurchschnittlich.