Das „Drehbuch“ hätte nicht dramatischer sein können. Und war aus Sicht des Halleschen FC auch mit einem Happy End versehen. Zwei Hauptdarsteller hoben sich ihr ganz persönliches Debüt für eben jenen Auswärtsfilm im Emsland auf.

Erich Berko war am Sonnabend leicht angeschlagen in die Partie beim SV Meppen gegangen, konnte in den Tagen zuvor wegen einer muskulären Blessur nur eingeschränkt trainieren. Doch der Winterpausen-Neuzugang biss auf die Zähne, gab grünes Licht und stand in der Startelf. Prompt erzielte er nach Vorlage von seinem Kumpel Niklas Kreuzer per artistischem Kopfball das wichtige 0:1 und sorgte kurz vor der Pause für die Unterzahl der Hausherren. Nach Foul an ihm war für SVM-Akteur Vogt frühzeitig Feierabend an diesem denkwürdigen Tag in der Hänsch-Arena.

Nachdem Meppen in Unterzahl ausgeglichen hatte, sorgte dann Tom Zimmerschied für die erneute Führung des HFC. Diesmal also kein Debütant als Knipser, denn der beste Torschütze in Rot-Weiß hat nunmehr bereits acht Saisontreffer auf dem Konto. Dass die Saalestädter trotz deutlicher Vorteile nicht mit einer Punkteteilung Vorlieb nehmen mussten, dafür sorgte schließlich der zweite Debütant des Tages mit seiner Tor-Premiere. In seinem 21. Einsatz der Saison belohnte Timur Gayret mit feinem Solo in der Nachspielzeit plus überlegtem Abschluss zum 2:3 nicht nur seine Mannschaft, sondern endlich auch sich selbst. Der feine Techniker hatte bereits mehrfach an einem Torerfolg geschnuppert, oft Schwung gebracht – der erste Treffer in der 3. Liga war für den Berliner jetzt aber ein ganz, ganz wichtiger zu einem perfekten Zeitpunkt. Wie aus dem Drehbuch.