Der Hallesche FC kam im Auswärtsspiel bei der SG Dynamo Dresden unter die Räder und unterlag am Ende mit 1:7, obwohl das Team lange Zeit mutig spielte und die vermutlich beste erste Halbzeit seit Wochen ablieferte. Effiziente Gastgeber bestraften allerdings beinahe jeden Fehler, während der HFC die eigenen Chancen nicht nutzte.

Unter Interimscoach Jens Kiefer entschied sich das Trainerteam für einige notwendige Umstellungen, auch weil mit Jonas Nietfeld und Aljaz Casar zwei Akteure gesperrt fehlten. Nik Omladic rückte in die Startelf, Erich Berko stand erstmals im Aufgebot. Die Hallenser starteten selbstbewusst im Harbig-Stadion gegen die zuvor zweimal siegreichen Dresdner, hatten zunächst deutlich mehr vom Spiel und lagen nach 25 Minuten mit 4:1 Ecken in Führung. Der Spielstand lautete allerdings 1:0 für Dynamo, weil Kutschke die zweite Chance der Schwarz-Gelben per Kopf nutzte (9.). Niklas Landgraf am langen Pfosten (2.), Andor Bolyki per Direktabnahme (11.) und frei vor dem Dynamo-Keeper (32.) hatten aussichtsreiche Möglichkeiten für die Gäste in einer starken ersten Halbzeit – die am Ende jedoch mit 3:0 an die Hausherren ging. Denn nach langem Ball stand es plötzlich 2:0 aus heiterem Himmel (42.) und ein Traumfreistoß von Arslan (45.) stellte den Spielverlauf zur Pause völlig auf den Kopf.

Die Rot-Weißen steckten nicht auf und kamen durch den Kopfball von Tom Zimmerschied mit seinem siebten Saisontor nach Flanke von Andor Bolyki auf 3:1 heran (49.), danach wurde ein Abschluss von Niklas Landgraf geblockt (52.). Mitten in die Drangperiode des HFC traf aber Dresden. Das 4:1 per Kopf fiel aus abseitsverdächtiger Position (55.), das 5:1 nach Konter (57.). Dynamo war erstaunlich effektiv, denn abgesehen von den Treffern gab es kaum Torchancen. Felix Gebhardt im HFC-Tor hatte kaum Gelegenheit sich auszuzeichnen. Diese Abschlussstärke fehlte den Saalestädtern. Chancen gab es durchaus. Erich Berko ließ eine Top-Gelegenheit nach Zuspiel von Niklas Kreuzer liegen (60.), Aaron Herzog und erneut Erich Berko (81.) hatten nochmals die Doppel-Chance zum Verkürzen und der Schuss von Sören Reddemann strich knapp am Pfosten vorbei. Zwar das Spiel in der Schlussphase längst entschieden und deutlich zu hoch im Ergebnis, doch die letzten Minuten waren dann nochmal ganz bitter. Innerhalb weniger Sekunden traf Dresden zum 6:1 und 7:1 gegen schließlich total frustrierte Hallenser, die nach durchaus couragierter Leistung über weite Strecken geschlagen waren – und eine der höchsten Niederlagen der vergangenen Jahre kassierten, obwohl auch ein 5:5 nicht unrealistisch gewesen wäre. Fußball paradox in seiner ganzen Brutalität.

HFC: Gebhart – Kreuzer, Vollert, Winkler, Hug, Steczyk (Berko), Landgraf (Reddemann), Samson (Herzog), Zimmerschied, Omladic (Gayret), Bolyki (Müller).