Der junge Mann ist erst 13 Jahre alt und weiß schon sehr genau, was er will. Lucca Döllner steht kurz vor seinem Wechsel an die Sportschule, schnürt die Fußballschuhe im Nachwuchs des Halleschen FC und bezieht seinen riesigen Ehrgeiz nicht zuletzt aus seinen Eltern.

Das Talent aus dem Harz hat Ziele vor Augen. Natürlich will Lucca Döllner Fußballprofi werden. Dafür nimmt er bereits in jungen Jahren vieles in Kauf – und hat seinen Eltern enorm viel zu verdanken. „Mein Vater hat 2017 sogar den Job gewechselt, um mich regelmäßig zum Training fahren zu können“, sagt der 13-Jährige aus Harzgerode. Papa Döllner arbeitet jetzt in Thale, kann dort die beruflichen Verpflichtungen besser mit den sportlichen Ambitionen seines Sprösslings in Einklang bringen. Klar, dass der Sohn diese Hingabe irgendwann zurückzahlen will. Mit Leistung und Erfolg. „Was meine Eltern alles für mich machen, ist nicht selbstverständlich“, kann Lucca bestens einschätzen. Sein Kumpel aus dem Nachbarort hat weniger Glück, schafft es nicht immer zum Training nach Halle und muss deshalb auf die Förderung durch lizenzierte Trainer und Wettkämpfe auf hohem Niveau vorerst verzichten.

Mit der U13 misst sich Lucca Döllner Woche für Woche mit zumeist älteren Kontrahenten in der Liga. „Bei manchen hat man schon das Gefühl, dass sie Angst haben gegen Größere“, erzählt Lucca Döllner. Das kann ihm nicht passieren. Dem kleinen „Kampfschwein“ helfen die Duelle vielmehr, sich gegen Widrigkeiten durchzusetzen. „Wir sind fußballerisch meist etwas besser und müssen so die körperlichen Nachteile kompensieren“, weiß der Nachwuchskicker des HFC. Im zentralen Mittelfeld gehört er zu den prägenden Figuren, hat einen starken rechten Fuß und erzielte in der Winterpause bei Spielen gegen Cottbus und Chemnitz vier Tore.

Die Aufnahmeprüfung für die Sportschule hat Lucca Döllner bravourös bestanden und wird ab Sommer nochmals die Trainingsumfänge erhöhen. „Dann haben wir jeden Tag Training, beim Verein und im Rahmen der Sportschule“, schaut er voraus und freut sich auf tägliche Verbesserung und Weiterentwicklung. Von seinem Mitspieler aus Wittenberg weiß Lucca bereits, was auf ihn zukommt. Schule bis halb vier und dann sofort ab zum Training beim HFC. Ein anspruchsvolles Pensum. Doch wer große Ziele hat, der packt das schon. Das nächste hat der 13-Jährige bereits im Visier: Die Landesauswahl. Und er lässt nicht locker, bis er auch das geschafft hat. Die „Opfer“ seiner Eltern sind Ansporn genug.