Mit dem 1:1-Unentschieden beim Derby in Magdeburg hat der Hallesche FC nicht nur einen wertvollen Zähler beim souveränen Tabellenführer der dritten Liga geholt. Durch dieses leidenschaftlich erkämpfte Remis konnten die Rot-Weißen auch ihre jüngste Serie gegen den 1. FC Magdeburg ausbauen. Dem Rivalen aus dem Norden des Bundeslandes ist es nämlich auch im fünften Punktspiel hintereinander nicht gelungen, gegen Halle gewinnen. Dabei stehen für den HFC bisher drei Siege zu Buche. Zweimal wurden die Punkte geteilt.

Einzig beim Ausscheidungsspiel für den DFB-Pokal im vergangenen Jahr musste sich der HFC in Halberstadt dem FCM knapp mit 2:3 geschlagen geben. Solch eine Pflichtspiel-Bilanz konnte der HFC gegen Magdeburg noch nie vorweisen. Dabei war es immerhin schon das 80. Aufeinandertreffen beider Vereine seit 1960. In der DDR-Oberliga benötigte der HFC nach dem 5:1-Sieg von 1979 sage und schreibe elf Jahre, um kurz vor der Deutschen Einheit im September 1990 den nächsten Sieg gegen Blau-Weiß zu landen. In der Regionalliga dominierten dann die Hallenser, die in acht Begegnungen gegen den FCM nur einmal verloren. In der dritten Liga brauchte Halle neun Anläufe, um den FCM zu bezwingen. Der letzte Sieg der Magdeburger in der 3. Liga gegen die Rot-Weißen stammt vom 2. November 2019. Damals erzielte der Ex-Hallenser Sören Bertram, der von 2013 bis 2015 beim HFC unter Vertrag stand, in Magdeburg das Tor des Tages. Ironie der Geschichte: Diesmal glückte mit Elias Löder einem HFC-Spieler der wichtige Ausgleichstreffer, der auch beim FCM das Fußball-ABC erlernt hat.

Der 21-jährige Offensivakteur stammt aus Darlingerode im Harz und kam zu Saisonbeginn von Germania Halberstadt nach Halle. Der Treffer in Magdeburg war sein erstes Tor als Fußballprofi. Elias Löder reiht sich damit in eine illustre Schar von HFC-Spielern ein, die mit ihren Toren zur  Bilanz von fünf ungeschlagenen Spielen gegen den FCM beigetragen haben. Dabei handelt es sich um Terrence Boyd, der zweimal traf, sowie Michael Eberwein, Niklas Kreuzer, Pascal Sohm, Julian Derstroff und Klaus Gjasula. In dieser Saison könnte es sogar noch einmal zu einem Kräftemessen der Traditionsvereine kommen. Beide Teams stehen im Halbfinale des Landespokals. Wenn der HFC gegen Einheit Wernigerode weiterkommen und sich Magdeburg gegen den BSV Halle-Ammendorf durchsetzen sollte, würden die Schützlinge von André Meyer im Finale des Sachsen-Anhalt-Pokals erneut auf den Kontrahenten aus der Elbestadt treffen. Die Fußballfans in Halle und Magdeburg dürfen also auf ein weiteres Derby in dieser Saison hoffen.