Friedrich schießt den Vogel ab. Mit einem etwas anderen Weg vom Talent zum Profi. Der 15-jährige Außenverteidiger des Halleschen FC definiert sich über Zweikampfstärke und reißt seine Mitspieler der U16 in der Regionalliga mit. „So lange es geht“ will Friedrich Vogel das HFC-trikot tragen.
Friedrich Vogel, sind Deine Eltern Literatur-Fans von Friedrich Schiller oder bezog sich Deine Namensgebung eher auf den Preußen-König Friedrich der Große?
Nicht dass ich wüsste. Mein Großvater hieß Karl Friedrich, somit setze ich nur eine familiäre Tradition fort.
Als gebürtiger Hallenser hast Du nie ein anderes Trikot getragen als das den HFC, oder?
Korrekt. Ich spiele seit der U7 für den Halleschen FC. Als Belohnung für das Ablegen des Seepferdchens durfte ich zum Fußballtraining und habe mich wohl nicht allzu schlecht angestellt bei der F-Jugend.
Du bist jetzt in der 9. Klasse, besuchst aber nicht die Sportschule?
Nein. Ich hatte den Test zur Aufnahme auf die Sportschule zwar bestanden, mich in Absprache mit meinen Eltern dann aber für einen anderen Weg entschieden. Das Abitur ist mein Ziel. So verpasse ich zwar die Vormittagseinheiten der Sportschüler, habe aber trotzdem viermal pro Woche Training plus Wettkampf am Wochenende.
Du bist fester Bestandteil des Regionalliga-Teams der U16. Auf welcher Position?
Meist spiele ich linker Außenverteidiger, obwohl ich Rechtsfuß bin. Da sehen mich die Trainer offenbar am stärksten. Ich bin absoluter Teamplayer, habe meine Stärken in der Defensive, im Zweikampfverhalten und pushe meine Mitspieler. Als Mannschaftssportler spielt man halt dort, wo man am ehesten gebraucht wird. Fußball ist ja kein Wunschkonzert. (lacht)
Schaust Dir auch Spiele der Drittliga-Mannschaft an?
Na klar, so oft es geht. Entweder im Stadion oder halt am Fernsehschirm. Manchmal sind wir aber auch selbst zu Wettkämpfen unterwegs, wenn die Profis spielen.
Bleibt noch Zeit für andere Hobbys neben Schule und Training?
Wenig. Ich bin ein Familienmensch, verbringe gern Zeit mit meiner Schwester und den Eltern, wir besuchen auch regelmäßig die Großeltern. Und natürlich sind auch Freunde außerhalb des Fußballs wichtig.
Woran erinnerst Du Dich besonders aus Deiner Zeit als Nachwuchsspieler?
Wir haben damals bei den F-Junioren mal ein großes Hallenturnier in Berlin gewonnen, bei dem es hitzig zuging und unser Torhüter vom Feld musste. Da bin ich halt ins Tor gegangen. Sowas vergisst man nicht.
Hast Du ein Vorbild?
Niemand, dem ich konkret nacheifere. Aber Leon Goretzka sehe ich gern spielen. Seine Mentalität, seinen Ehrgeiz und seine Zweikampfführung finde ich vorbildlich.
Wohin soll Deine persönliche Reise im Fußball gehen?
Das werden wir sehen. Auf jeden Fall möchte ich so lange wie möglich für den HFC spielen als gebürtiger Hallenser.