Am Tag danach brummte noch der Schädel. Doch die Nachwirkungen des Vorabends kratzten nicht an der guten Laune von Tim Schreiber. Der 19-jährige Torhüter des Halleschen FC blickt sinnbildlich für das gesamte Team auf eine fast perfekte Woche zurück.

Drei extrem wichtige Spiele absolvierte der Keeper des HFC in sieben Tagen. Durchaus mit Erfolgsdruck im Nacken. In den 270 Minuten plus Nachspielzeit in Verl, gegen Türkgücü und schließlich Zwickau hielt der Youngster in enger Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten seinen Kasten sauber. Dreimal in Folge zu Null, das gab es lange nicht im Lager der Rot-Weißen. Dafür nahm Tim Schreiber sogar Schmerzen in Kauf, als er beim Herauslaufen Kopf und Kragen riskierte und von den Fans auf der Stehplatztribüne mit namentlichen Ovationen belohnt wurde. Zuvor hatte der Torwart des HFC mit starker Parade die Führung festgehalten und enorme Ruhe ausgestrahlt.

Das 0:0 in Lotte gegen den SC Verl war hart erarbeitet, das 1:0 zu Hause gegen Türkgücü München erzittert, das 2:0 gegen den FSV Zwickau erspielt und erkämpft. Die Mannschaft des Halleschen FC hat sich der schwierigen Situation zum Trotz innerhalb einer englischen Woche sukzessive gesteigert, einen Schritt nach dem anderen gemacht – in die richtige Richtung. Sieben Punkte stehen aus den drei Spielen zu Buche. Noch ist die Gefahr natürlich nicht gebannt. Mit der Leistung vom Freitag aber, mit dem Glauben in die eigene Stärke und der Gewissheit, dass das HFC-Team hinten wieder super stabil steht und vorn für Tore gut ist, fühlt sich der Blick auf den Rest der Saison deutlich besser an. Da nimmt man auch Schmerzen in Kauf, die Tim Schreiber und Kollegen nun zwei Tage auskurieren können. Am Montag startet die Mannschaft dann in die Vorbereitung auf die nächste hohe Hürde, auswärts bei 1860 München. Gegen eine weitere fast perfekte Woche hätte niemand aus der erleichterten HFC-Familie etwas einzuwenden.