Richtig „happy“ war am Mittwochabend bei Abpfiff des Nachholspiels FSV Zwickau gegen Hallescher FC keine der beiden Teams. Schließlich wurden beim 2:2 die Punkte geteilt. Und doch durften sich die Gäste von der Saale als moralische Sieger fühlen angesichts der einmal mehr gezeigten Nehmerqualitäten.

Bereits zum vierten Mal in dieser noch jungen Saison 2021/22 holte der HFC einen Rückstand auf, während Zwickau in fünf Heimspielen fünf Mal in Führung lag und trotzdem noch auf den ersten Sieg wartet. Die Mannen um Kapitän Jonas Nietfeld wirken gefestigt, lassen sich auch von Widrigkeiten nicht unterkriegen – und sind jederzeit in der Lage zurückzukommen.

So auch am Mittwoch. Es lief nicht gut in der ersten Halbzeit für den Halleschen FC. Drei Tage nach dem Kraftakt gegen 1860 München bei drückender Hitze mit 60 Minuten Unterzahl wirkten die Jungs in Schwarz müde, mussten durch die Sperre für Terrence Boyd trotz Rückkehr von Janek Sternberg in den Kader weiterhin auf sieben Spieler verzichten. Zur Pause stand es 1:0 für die Hausherren und wenig deutete darauf hin, dass der HFC dieses Spiel drehen könnte.

Doch die Mannschaft tat genau das, schaffte nach Wiederanpfiff schnell den Ausgleich mit der ersten echten Chance des Spiels und blieb am Drücker. Lohn war die Führung zum zwischenzeitlichen 1:2. Dem laufaufwändigen Spiel zollten die Gäste naturgemäß Tribut, so dass dieses Auswärtsspiel neben den Nehmerqualitäten auch mehrere Debüts zu bieten hatte: Kebba Badjie stand erstmals in der Startelf, Marcel Titsch Rivero erzielte sein erstes Saisontor und die eingewechselten Elias Löder und Tom Bierschenk feierten in der umkämpften Partie ihre Drittliga-Premiere.

Es gab also durchaus erfreuliche Begleiterscheinungen bei diesem leistungsgerechten Unentschieden mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten. Nehmerqualitäten inklusive.