Der MSV Duisburg kommt zum zehnten Drittliga-Duell mit dem Halleschen FC in den ERDGAS Sportpark. Sechs Mal gab es keinen Sieger.

Der Meidericher Spielverein 02 e.V. Duisburg (MSV Duisburg, die „Zebras“, benannt nach seinen blau-weiß gestreiften Trikots), ist einer der traditionsreichsten Klubs im deutschen Fußball und Gründungsmitglied der Bundesliga 1963. Der MSV nahm in insgesamt 28 Spielzeiten an der Bundesliga teil, zuletzt 2007/08. Die beste Platzierung war der zweite Rang in der Premierensaison 1963/64. 22 Spielzeiten spielte der MSV in der 2. Bundesliga. Nach dem erneuten Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 2019 spielt der MSV nunmehr seine insgesamt fünfte Saison in der 3. Liga.

Im Vorjahr hatte der MSV nach Abschluss der Hinrunde eine komfortable Tabellenführung inne. Mit 38 Punkten lagen die Zebras 6 Punkte vor dem Tabellendritten Braunschweig. Doch in der Rückrunde hakte es. Der MSV erzielte nur 24 Punkte und wurde in der Endabrechnung nur 5. der Tabelle, ein Punkt hinter dem FC Ingolstadt, der in die Relegation einzog. Das Ziel für die neue Saison konnte also nur Aufstieg heißen. Die angespannte finanzielle Situation sorgte jedoch für einen nochmal reduzierteren Etat und somit ein schwieriges Unterfangen.

Mit Lukas Daschner (21, zum FC St. Pauli) verließ im Sommer das Gesicht der neuen MSV Ära und das aufstrebendste Talent den MSV. Hinzu kamen die teilweise unerwarteten Abgänge von Tim Albutat (27), Yassin Ben Balla (24), Marvin Compper (35, wechselte in den Trainerstab), Lukas Boeder (23, zum HFC) und Petar Sliskovic, wodurch der MSV seine ganze Zentrale erneuern musste. Die bekanntesten Neuzugänge vor der Saison waren Dominik Schmidt (33) und Orhan Ademi (28), die beide Bundesligaerfahrung mitbringen. Zudem stießen aus der 3. Liga Mirnes Pepic (Hansa Rostock) und Dominic Volkmer (Carl Zeiss Jena) zum MSV. Die Hoffnungen liegen aber auch weiterhin auf Moritz Stoppelkamp (33), im Vorjahr bester Torschütze und Vorlagengeber des MSV, der jedoch den Saisonauftakt wegen einer Virusinfektion verpasste.

Nach verpatztem Saisonstart wurde Torsten Lieberknecht als Trainer entlassen. Es folgte die umstrittene Rückkehr von Gino Lettieri, den die ohnehin angesäuerte Fanszene nicht gerade herzlich empfing. Nach dem 1:3 in Zwickau Ende Januar wurde Lettieri ebenfalls entlassen. Nun soll es der alte Trainerfuchs Pavel Dotchev, Rekordtrainer der 3. Liga und grade bei Viktoria Köln beurlaubt, richten. In der Wintertransferphase verpflichtete der MSV mit Marlon Frey, Frederico Palacios und Stefan Velkov drei neue Spieler. Der MSV-Kader ist damit stark besetzt. Zuletzt konnte der VfB Lübeck daheim mit 3:1 bezwungen werden, Haching mit 2:1, in Uerdingen folgte ein 2:1, in Saarbrücken gab es ein 1:4, daheim gegen 1860 ein 1:0 und bei Viktoria Köln am vergangenen Wochenende ein 1:3. Trotz dieser enttäuschenden Niederlage bei der Viktoria ist der MSV unter Pavel Dotchev insgesamt wieder in die Spur gekommen und rangiert aktuell mit 30 Punkten auf Platz 15 der Tabelle. Auswärts konnte er bislang 13 Zähler ergattern. Bester Torschütze in der bisherigen Saison ist Vincent Vermeij mit 7 Treffern, beste Spieler (lt. Kicker) Moritz Stoppelkamp (Note 3,12) und Torwart Leo Weinkauf (Note 2,75).

Der HFC hat in seiner Drittligageschichte bislang neunmal gegen den MSV gespielt. Es gab sechs Unentschieden, zweimal gewann der HFC, einmal der MSV. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams datiert vom 17. November 2020 in Duisburg. Der HFC betrieb hier beim 0:0 Chancenwucher. Terrence Boyd und MSV-Keeper Leo Weinkauf lieferten sich lt. Kicker ein „Privatduell“. Unvergessen ist der 30. November 2019. Der HFC gewann im Erdgas Sportpark durch das „Tor des Jahres“ von Terrence Boyd, der in der 89. Spielminute aus 30 Metern Entfernung den Ball volley in die lange Ecke wuchtete mit 1:0. Der MSV hatte zuvor fünfmal in Folge gewonnen. Der HFC war hiernach hinter dem MSV Tabellenzweiter mit 31 Punkten. Niemand ahnte, dass der HFC dann bis zum 31. Spieltag warten musste, um mit dem 3:0 gegen Waldhof Mannheim den nächsten Sieg zu erringen und dazwischen in 13 Spielen nur zwei magere Pünktchen einfahren konnte. Aber auch niemand ahnte, dass der MSV letztlich nicht aufsteigen würde.

Im DFB-Pokal trafen beide bislang zweimal aufeinander. Hier behielt der MSV 2010 und 2012 zweimal mit 3:0 bzw. 1:0 beim HFC die Oberhand.