Die Freude war riesengroß nach Abpfiff des Heimspiels gegen den SV Waldhof Mannheim. Nachvollziehbar. Und ein fast vergessenes Gefühl. Doch noch auf dem Rasen wussten die völlig erschöpften Kicker des Halleschen FC: Es war nur ein erster Schritt in die ersehnte Richtung. Der Weg ist noch weit.

Auch Trainer Florian Schnorrenberg drückte bei allem Stolz auf den ersten Sieg 2020 im Interview sofort auf die Bremse, die weit entfernt ist von Euphorie. „Es war ein Anfang. Mehr nicht.“ Soll heißen: Bereits am Freitag gilt es, die gezeigte Leistung zu bestätigen. Beim SV Meppen, im Idealfall mit Zählbarem. Mehr denn je gilt in diesen Tagen der enormen Belastung mit englischen Wochen ohne Durchschnaufgelegenheit – Regeneration hat höchste Priorität. Also nichts mit Feiern, sondern ab in die Kältekammer. Und ins Bett.

Es war tatsächlich so etwas wie eine Explosion, was am Dienstagabend im ERDGAS Sportpark stattfand. Der Hallesche FC schwang sich gegen die beste Auswärtsmannschaft der Liga ohne Niederlage in fremden Gefilden 2019/20 zu einer Darbietung auf, die dem Team zuletzt kaum jemand zugetraut hatte und der Bezeichnung „Abstiegskampf“ zur Ehre gereichte. Der 3:0-Erfolg war hochverdient, erarbeitet, letztlich ungefährdet.

Ob der neue Impuls auf der Trainerbank dabei die Hauptrolle spielte, inwiefern die „Aussprache“ mit den Fans am Sonnabend Wirkung zeigte oder es einfach „Klick“ gemacht hat innerhalb der Mannschaft, ist schwer zu sagen und vermutlich auch müßig. Wichtig ist einzig und allein, dass die Hoffnung zurück ist. Und der Glaube, es aus eigener Kraft schaffen zu können. Mit im wahrsten Sinne des Wortes beherzten Auftritten. Wie am Dienstag. Es kann nur der Anfang gewesen sein.