Die 2:4-Niederlage des Halleschen FC beim SC Preußen Münster nach fast dreimonatiger Corona-Pause war ernüchternd. Die Rot-Weißen rutschten in die Abstiegszone. Auf der Suche nach positiven Erkenntnissen beim Re-Start wurde vor allem der gegnerische Trainer fündig.

„Kompliment an Halle. Die Mannschaft hat nie aufgesteckt und uns trotz 3:0-Vorsprung enorm unter Druck gesetzt. Wir hatten gegen diese gute Mannschaft mehrere schwierige Phase zu überstehen“, resümierte SCP-Trainer Sascha Hildmann nach Spielschluss. Sein HFC-Kollege hatte weniger Lob für sein Team parat. „Es war enttäuschend, wie einfach wir die Gegentore bekommen haben. Genau auf diese Umschaltmomente von Münster haben wir die ganze Woche hingewiesen“, zürnte Ismail Atalan. Dass sein Team in Halbzeit zwei nochmal drauf und dran war, der scheinbar verlorenen Begegnung nochmal eine Wende zu geben, tröstete den Coach wenig. Aber natürlich nahm er wahr, dass das Bemühen nie erlahmte und die Truppe nicht auseinander brach.

Zu den Lichtblicken zählte am Sonntag in Münster zweifellos Florian Hansch. Bereits vor der Pause sorgte er als Rechtsverteidiger  für zwei gefährliche Eingaben, sein gelbverwarnter Gegenspieler Rossipal hätte nach Ellenbogenschlag gegen Hansch mit der Folge einer blutigen Nase und zwei Minuten später beim schmerzhaften Kopfballduell mit dem HFC-Kicker als Sieger des Feldes verwiesen können, wenn nicht gar müssen. Nach dem Wechsel erzielte Florian Hansch dann per Kopf zum 3:1 sein erstes Tor im Trikot des Halleschen FC.

Erstmals wurden fünf Auswechslungen vorgenommen, das angepasste Kontingent ausgeschöpft. Sowohl Torschütze Marcel Hilßner als auch Terrence Boyd und Jan Shcherbakovski sorgten nochmals für Schwung, Mathias Fetsch und Toni Lindenhahn fügten sich ebenfalls ordentlich ein. Auch wenn die erste Begegnung verloren ging und in Halbzeit eins zu viele Defizite für einen erfolgreichen Auftakt auftraten, gab es durchaus zuversichtlich stimmende Aspekte. Bereits am Mittwoch gegen Braunschweig muss die HFC-Mannschaft aus den jüngsten Fehlern lernen. Damit es am Ende nicht wieder nur Lob vom Kontrahenten gibt.