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Gegnervorstellung BFC Preußen

Gegnervorstellung BFC Preußen

Der Berliner Fußballclub Preussen e. V. (BFC Preussen) wurde 1894 gegründet. Vor dem Ersten Weltkrieg konnten zahlreiche Berliner Meisterschaften errungen werden. Bis 1933 spielte der BFC Preussen durchgängig in der obersten Spielklasse von Berlin. Da sich der Verein einem rigorosen Amateurismus verschrieben hatte, konnte der Anschluss an die Spitzenteams nicht gehalten werden. Dennoch baute der Verein Mitte der Zwanziger Jahre ein eigenes Fußballstadion auf dem Tempelhofer Feld. Mit Beschluss zum Ausbau des Flughafens Tempelhof musste das Preussen-Stadion weichen und der BFC Preussen erhielt 1938 das Preussenstadion in Lankwitz, in dem man bis heute beheimatet ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der BFC erst 1949 wiedergegründet werden. 1970 gelang der Wiederaufstieg in die Berliner Amateurliga und 1972 der Aufstieg in die Regionalliga Berlin. 1974 wurde die Qualifikation für die neue Amateur-Oberliga Berlin verpasst, in die der BFC Preussen allerdings 1975 mit dem Erreichen der Amateurligameisterschaft aufstieg. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren gehörte der Klub zu den stärksten in West-Berlin und nahm dreimal an den Aufstiegsspielen zur zweiten Bundesliga teil. Jedoch verpassten die Preussen jeweils den Aufstieg. 1991 wurde die Oberliga Berlin aufgelöst und die Vereine in die neue NOFV-Oberliga eingegliedert. Diese Spielklasse konnte nur ein Jahr gehalten werden, und 1992 war der BFC Gründungsmitglied der neuen Verbandsliga Berlin. Auch hier musste man zwei zeitweilige Abstiege (1993 und 1999) verkraften, bevor 2005 mit dem erneuten Erreichen des Berliner Meistertitels der Aufstieg in die viertklassige Oberliga Nord-Ost/Nord gelang. In der Saison 2008/09 spielten die Preussen, durch die Einführung der neuen 3. Liga, in der nun fünftklassigen Oberliga Nordost. Nach Abstiegen in die Berlin-Liga und sogar Landesliga konnte zu Beginn der Saison 2014/15 mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Andreas Neuendorf ein namhafter Trainer verpflichtet werden. Unter seiner Leitung kehrte der BFC in die Berlin-Liga zurück. 2024 stiegen die Preussen als Berliner Meister wieder in die Oberliga auf. Ein Jahr später gelang der Durchmarsch in die Regionalliga Nordost auf dramatische Art und Weise durch einen 1:0-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten Eintracht Mahlsdorf im finalen Match der Saison. Rund um das entscheidende 1:0 von Lenny Stein gab es viele Videoaufnahmen, ob es ein reguläres Tor war. Mit dem BFC Preussen gibt es mal wieder einen echten Neuling in der Regionalliga Nordost, er wird seine erste Saison in dieser Spielklasse austragen.


In Vorbereitung auf die Saison 2025/26 meldete der Aufsteiger gefühlt im Tagestakt Neuzugänge oder Abgänge. Dem BFC ist es gelungen, etliche Spieler mit Regionalliga-Erfahrung zu verpflichten. Gegangen sind vor allem Kicker, die die Umstellung, nun auch tagsüber zu trainieren, aufgrund ihres Privat- und Berufslebens, nicht mitgehen konnten – eine Konsequenz der fortschreitenden Professionalisierung. Bekanntester Neuzugang ist Niklas Brandt aus Greifswald, der in der 3. Liga für den HFC und den FCM 69 Spiele sowie 189 Spiele in der Regionalliga Nordost bestritten hat. Dies zeigt, dass der BFC nun auch für solche Spieler interessant ist. So kamen z.B. auch Adrian Kireski (Lok Leipzig), Ben Meyer (BFC Dynamo) und Shean Mensah (Altglienicke) zum BFC. Drittligaerfahren ist auch Patrick Breitkreuz, der seit 2023 für den BFC spielt. HFC-Trainer Robert Schröder gut bekannt ist Lenny Stein (29), der als Kapitän mit Hertha Zehlendorf in die Regionalliga Nordost aufstieg, jedoch im Sommer 2024 zum BFC wechselte und somit zunächst in der Oberliga blieb.


Zusätzlich arbeitete der Klub mit Hochdruck an der Fertigstellung der Baumaßnahmen auf dem Platz in der Malteserstraße, um die Anforderungen des Nordostdeutschen Fußballverbandes zu erfüllen. Dies gelang und so kann der Verein seine Heimspiele auf der eigenen Anlage durchführen. 
 

Die sportliche Leitung um Sportchef Pierre Seiffert erkennt an, dass der BFC von vielen als Abstiegskandidat eingestuft wird. Primäres Ziel ist es insofern, um jeden Punkt zu kämpfen, um am Ende die Klasse zu halten. „Wir spielen nun seit Jahren oben mit und sind daran gewöhnt, offensiven Fußball zu spielen", erklärt Trainer Volbert. Er wolle daher trotz des deutlich höheren Liga-Niveaus wenig ändern und weiter mutig agieren. Er freue sich auf besondere Spiele in Halle, Jena und an weiteren Traditionsstandorten. Und er glaubt daran, dass seine Mannschaft aufgrund der hinzugeholten Erfahrung mental stabil und nicht zu beeindruckt von der Atmosphäre sein wird. Ziel ist auch, mittelfristig die „Preussenarena 3.0" - mit neuem Funktionsgebäude, Sporthotel, zwei Sporthallen, einem Beachvolleyballfeld, einer Kita, somit ein von Grund auf modernisiertes Stadion, das dann 4.000 Plätze bieten soll, zu errichten. Und dann soll auch der Angriff zum Aufstieg in die 3. Liga erfolgen.


Der Start in die Saison kann aus Sicht des BFC insgesamt als geglückt betrachtet werden. Mit 9 Punkten rangiert er auf Rang 12. In der laufenden englischen Woche gab es in den beiden Heimspielen daheim gegen Erfurt und Hertha BSC II ein 2:4 bzw. 0:0. Der HFC und der BFC Preussen treffen im Übrigen erstmals aufeinander.