Gegnercheck Luckenwalde

Der FSV 63 Luckenwalde aus dem 21.500 Einwohner Städtchen im Landkreis Teltow-Fläming entstand im Jahr 1963 aus einer Fusion der Fußballabteilungen von Motor Luckenwalde und Fortschritt Luckenwalde. Heimstätte des Vereins ist das Werner-Seelenbinder-Stadion. Die Vorgängervereine wie auch der FSV spielten mit kleinen Ausnahmen sowohl vor dem 2. Weltkrieg als auch im DDR Fußball keine große Rolle, sie spielten nahezu ausschließlich unterklassig.
2000 stieg der FSV erstmals aus dem Landesklassenbereich in die Verbandsliga Brandenburg auf, die mit überwiegend gesicherten Mittelfeldplätzen gehalten wurde. In der Saison 2008/09 wurde der FSV Meister der Brandenburgliga und nahm seit 2009/10 an der Oberliga Nordost teil. 2015/16 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Außerdem erreichte man erstmals das Finale im Landespokal Brandenburg, was jedoch gegen den SV Babelsberg 03 verloren ging. Drei Spielzeiten konnte sich der FSV in der Regionalliga halten, bis 2018 der Abstieg in die Oberliga erfolgte. Auch 2017 erreichte der FSV das Finale im Landespokal Brandenburg. Allerdings wurde auch dieses gegen Energie Cottbus verloren. Nach dem auf-g rund der Corona-Pandemie vorzeitigen Abbruch der Oberliga-Saison 2019/20 wurde eine Quotientenregelung zur Ermittlung der Abschlussplatzierungen angewandt, dem FSV gelang erneut der Aufstieg in die Regionalliga Nordost.
Cheftrainer Michael Braune will mit seiner jungen Mannschaft erneut die Klasse halten. Braune geht es aber um noch mehr. „Wir wollen unsere Spieler weiterentwickeln und nicht diesen typischen, krampfhaften Abstiegskampf-Fußball spielen.“ Vor der Saison hatte der FSV mal wieder einen Umbruch zu bewältigen. „Wir hatten ein Dutzend Abgänge und dementsprechend auch zehn Neuzugänge.“ Es ist eine für Luckenwalde mittlerweile durchaus typische Personalrochade. Trotz insgesamt ausbleibender Ergebnisse spielen sich viele junge Kicker durch ihre Leistungen und die Art und Weise der Spielidee Braunes in den Fokus größerer Klubs. Mehreren Akteuren gelang so der Sprung ins „obere Regal der Regionalliga“. Für den FSV war so auch der eine oder andere Transfererlös zu verbuchen. Dennoch zielt der FSV darauf ab, dass der Verein aus Teltow-Fläming in der laufenden Saison nicht erneut so tief in den Abstiegssumpf rutscht wie im Vorjahr, als man mit 32 Punkten schlussendlich 15. wurde, punktgleich mit Absteiger Viktoria Berlin.
Die Spannbreite der sportlichen Leistungsfähigkeit sieht Braune als groß an. „Wir haben eine spannende Mannschaft, mit der wir jeden in der Liga schlagen können“, findet Braune, „wir können aber auch gegen jeden verlieren.“ Die Form der Vorbereitung jedenfalls ließ Braune hoffen, „dass wir zum Saisonstart auf einer kleinen Welle reiten können, statt wieder acht Spiele lang zu brauchen, um mal einen Sieg einzufahren.“ Insbesondere ankommen wird es auf das Verständnis für die Eigenheiten des Luckenwalder Spiels, d.h. vor allem die richtige Balance im Umgang mit defensivem Druck. „Anders als viele andere Mannschaften, versuchen wir uns aus vielen Situationen noch spielerisch zu befreien“, sagt Trainer Braune. Diese Situationen als neu formierte Mannschaft richtig zu erkennen, brauche Zeit, ist für den Erfolg des Luckenwalder Spiels aber zwingend notwendig.
Den Verantwortlichen ist es dieses Mal offensichtlich gelungen, sowohl mit dem Zugang junger, als auch regionalligaerfahrener Kicker eine schlagkräftige Truppe zu formen. Geschäftsführer Hendrik Brösel vermerkte zuletzt: „Wir freuen uns über den positiven Saisonstart. Die Mannschaft hat sich zwischenmenschlich enorm schnell gefunden. Es ist eine gewisse Euphorie im Vereinsumfeld zu spüren, die wir in die nächsten Wochen mitnehmen wollen.“ Der Saisonstart des FSV kann in der Tat als überraschend gut bezeichnet werden. Nach den ersten vier Spieltagen ist der FSV mit 9 Punkten Dritter der Tabelle. Er fuhr nach einer knappen 1:2 Niederlage in Erfurt Siege ein gegen Chemnitz (2:1), in Magdeburg (2:1) und gegen BFC Preussen (3:0).
Im Vorjahr trafen der FSV und der HFC im Übrigen zum ersten Mal überhaupt aufeinander. Einem 1:0 Heimsieg des HFC folgte in Luckenwalde ein 1:1.