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Gegnercheck Augsburg

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Gegnercheck Augsburg

Zum dritten Mal in Folge hat der HFC die erste Runde des DFB-Pokals erreicht. Nach der SpVgg Greuther Fürth und dem FC St. Pauli kommt nun mit dem FC Augsburg ein Verein aus der Bundesliga nach Halle, der für den HFC ein völlig unbeschriebenes Blatt ist. Noch nie in seiner 59-jährigen Geschichte hat der HFC mit dem FC Augsburg die Klingen gekreuzt. Auch sonst gibt es bisher wenig Berührungspunkte mit den bayrischen Schwaben, die die letzte Bundesliga-Saison als Tabellenzwölfter deutlich vor den Abstiegsrängen beendet haben. Die Fuggerstädter sind in der Saison 2011/12 in die höchste deutsche Spielklasse aufgestiegen, in jenem Jahr also, in dem der HFC den Sprung in die 3. Liga geschafft hat. Während unsere Rot-Weißen jedoch nach zwölf Spielzeiten in der 3. Liga den Abstieg in die Regionalliga hinnehmen mussten, hat sich der FC Augsburg bis heute in der Bundesliga behauptet.

Die Fußballer aus der Stadt der berühmten „Augsburger Puppenkiste“ kommen mit einem neuen Trainer zum Pokalspiel nach Halle: Sandro Wagner. Der 37-jährige Münchner ist zum ersten Mal Cheftrainer eines Bundesliga-Vereins und dürfte an der Saale kein Unbekannter sein. Der neue Coach des FCA, der einen Vertrag bis 2028 unterschrieben hat, kann auf eine bewegte Karriere als Spieler zurückblicken. Der 1,94 Meter große ehemalige Stürmer trug die Trikots des FC Bayern München, des MSV Duisburg, von Werder Bremen, dem 1. FC Kaiserslautern, Hertha BSC Berlin, Darmstadt 98 und der TSG Hoffenheim. In China hat der Stürmer seine Laufbahn als Profi beendet. Sandro Wagner bestritt acht Länderspiele für Deutschland, ebenso viele für die U 21 des DFB. In der Saison 2022/23 schaffte er bei seiner ersten Trainerstation mit der SpVgg Unterhaching nach dem Erfolg in den Aufstiegsspielen gegen Energie Cottbus den Aufstieg in die 3. Liga. Doch Wagner wechselte danach ins Trainerteam der Nationalelf zum DFB, sonst hätte er schon damals die einzigartige Atmosphäre im LEUNA-CHEMIE-STADION erleben können.

Der FCA ging im Jahr 1969 aus der Fusion des BC Augsburg mit der Lizenzspieler-Abteilung des TSV Schwaben Augsburg hervor. Die Vereinsfarben sind Rot, Grün und Weiß. Der FCA hat aktuell über 28.000 Mitglieder. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Vereinsgeschichte zählen die Trainer Max Merkel, Thomas Tuchel und Armin Veh sowie die Spieler Ulrich Biesinger, Karl-Heinz Riedle, Bernd Schuster und Helmut Haller.

Im Jahr 2000 begann durch den Einstieg einer Investorengruppe die wirtschaftliche Sanierung des FCA und damit auch der sportliche Aufschwung. In der Saison 2001/02 wurden die Fuggerstädter Meister der Bayernliga und schafften dadurch den Wiederaufstieg in die drittklassige Regionalliga Süd. Im Jahr 2006 gelang der Aufstieg in die 2. Liga, 2011 der in die Bundesliga. In dieser gelang allerdings nur in den Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 ein einstelliger Tabellenplatz. 2015 (Rang 5) war dies gleichbedeutend mit dem Einzug in die Europa League. Im Juli 2009 wurde die neu errichtete Augsburg Arena (nunmehr WWK-Arena) eröffnet. Bei dieser handelt es sich um eine moderne Fußballarena, sie hat eine Kapazität von 30.660 Plätzen.

Seit 2009 kooperiert der FCA mit dem bundesweit bekannten Marionettentheater Augsburger Puppenkiste. Im Rahmen dieser Kooperation tippt das Kasperle vor jedem Heimspiel das Ergebnis. Zudem überreicht der Kapitän des FCA dem gegnerischen Kapitän anstelle eines Wimpels eine jährlich wechselnde Marionette (z.B. Kater Mikesch, Urmel, Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer). Nach jedem Tor des FCA wird die Melodie „Eine Insel mit zwei Bergen“ aus der Verfilmung von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer eingespielt.

Wie auch in der Saison zuvor verpasste der FCA im Vorjahr aufgrund eines Negativlaufs in der letzten Phase der Saison einen einstelligen Tabellenplatz und landete in der Endabrechnung auf Platz 12. Nach einer eingehenden Saisonanalyse wurden am 23. Mai 2025 Trainer Thorup und Sportdirektor Jurendić von ihren Aufgaben entbunden. Als Nachfolger von Marinko Jurendić wurde Benjamin Weber zum neuen Sportdirektor ernannt. Als Chefcoach übernahm Sandro Wagner.

Nach dem überwältigenden Zuspruch im vergangenen Jahr präsentierte der FCA für die Saison 2025/26 eine Neuauflage seines exklusiven Ausweichtrikots. Unter dem Slogan „Augusta Vindelicum“ erinnert das „Römertrikot“ in einem Design in Schwarz und Gold erneut an die römischen Wurzeln der Stadt Augsburg und begibt sich damit auf die Spuren der Vergangenheit. 28.000 Exemplare wurden in weniger als zwei Tagen verkauft, das Römertrikot des FCA ist wie im Vorjahr damit erneut ausverkauft.

Nach Ansicht vieler Experten wird der FCA in der neuen Saison zur Wundertüte. Trainer Sandro Wagner (37) macht den FCA unberechenbar. Seit seinem Amtsantritt bringt er frischen Wind in den Klub und setzt noch mehr als sein Vorgänger Jess Thorup (55) auf die jungen Spieler. So dürften z.B. Noahkai Banks (18) oder Mert Kömür (20) in der aktuellen Saison mit noch mehr Einsätzen rechnen. Dazu machte sich Wagner stark, dass mit Han-Noah Massengo (24, kam für drei Mio. Euro aus Burnley) ein Abräumer und mit Elias Saad (25, kam für 2 Mio. Euro vom FC St. Pauli) ein unberechenbarer Stürmer zum FCA kamen. Zwei absolute Schlüsselspieler. Auch schwört Wagner auf neue und moderne Trainingsmethoden. So auch im Trainingslager in Oberösterreich, wo der Ex-DFB-Trainer seine Spieler fit machte. Die Einwohner des ansonsten ruhigen Örtchens Kollerschlag (1.500 Einwohner) staunten nicht schlecht, als eine XXXL-Leinwand auf einem Anhänger durch die Gemeinde zum Sportplatz transportiert wurde. In einer Ecke vor der Kabine wurde das 100.000 Euro teure Stück abgestellt, das der Taktik-Experte und Menschenfänger Wagner extra zu seinem Start anschaffen ließ. Streng geheim arbeitete Wagner hier abwechselnd mit einer Gruppe von Spielern an taktischen Dingen, vor allem wohl betreffend das spezielle Verhalten im Defensiv- und Offensivbereich. Während die eine Hälfte auf dem unteren Platz Passspiel und Torabschlüsse trainierte, arbeiteten die Kollegen mit der Leinwand.

Nach dem Trainingslager in Oberösterreich standen für den FCA am vergangenen Wochenende die letzten zwei Testspiele an. Einem 2:2 gegen den italienischen Erstligisten Pisa SC folgte ein 0:1 gegen den englischen Premier-League-Aufsteiger AFC Sunderland.

Der erfahrene Abwehrspieler Jeffrey Gouweleeuw (34), der seit Januar 2016 das FCA-Trikot trägt, wird den FC Augsburg auch in der Saison 2025/26 als Kapitän aufs Feld führen. Das hatte der FCA im Vorfeld der letzten beiden Vorbereitungsspiele festgelegt. Ob er beim Spiel in Halle mitwirken kann, ist allerdings fraglich. Im Testspiel gegen Sunderland hat er sich die rechte Hand gebrochen.
Auch wenn die letzten Testspielergebnisse nicht stimmten, bleibt die Zuversicht dennoch groß beim FCA. Zufrieden war Trainer Wagner mit den „offensiven Abläufen“. „Gegen den Ball haben wir noch ein paar Themen, Feinjustierungen. Aber das kriegen wir auch hin.“ Seine Mannschaft verzeichnete mehr Bellbesitz im gegnerischen Drittel, hatte mehr Ecken und Abschlüsse. „Die Jungs fühlen sich wohl in der offensiven Struktur“, glaubt der Coach, „das hat man schon gemerkt. Wir haben gute Zocker auf dem Platz. Jetzt gilt es, sich in der Offensive zu belohnen für den Aufwand.“ „Auf was die Fans sich freuen dürfen, ist eine Mannschaft, die auf jeden Fall alles reinwirft“, verspricht Wagner. „Ansonsten sollten wir alles in allem kleine Brötchen backen als FCA. Wir haben einen fast unveränderten Kader im Vergleich zum letzten Jahr. Wir müssen einfach schauen, dass wir gut in die neuen Strukturen kommen, nebenbei noch ein paar Spiele gewinnen. Und dann bin ich sehr zufrieden.“

Der Fokus des FCA richtet sich nun auf den Pflichtspiel-Auftakt am Sonntag, 17. August, (18.00 Uhr) in der ersten Runde des DFB-Pokals beim HFC.