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Früherer Stadionsprecher Uli Kliem verstorben

Früherer Stadionsprecher Uli Kliem verstorben

Die HFC-Familie hat eine weitere traurige Nachricht erreicht. Der frühere Stadionsprecher Ulrich Kliem ist nach schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren in einem Krankenhaus in Magdeburg verstorben. Der gebürtige Potsdamer begleitete von 1984 bis 2004 immerhin 20 Jahre lang als Stadionsprecher die Heimspiele unseres Traditionsvereins. In diese Zeit fiel am 26. September 1997 auch das tragische Fallschirm-Unglück vor dem Stadt-Derby in der NOFV-Oberliga zwischen dem HFC und dem VfL 96 Halle, das vier Todesopfer forderte. Im Buch „Rot wie Blut, Weiß wie Schnee - Der Hallesche FC in 40 Porträts“ des Autors Hans-Jürgen Greye, das 2018 im Mitteldeutschen Verklag erschien, schildert Uli Kliem, wie er im Kurt-Wabbel-Stadion die furchtbare Tragödie erlebte. Es war auch seinen beruhigenden Worten zu verdanken, dass die rund 10 000 Zuschauer seiner Aufforderung folgten und das Stadion nach Absage der Begegnung über das Marathontor verließen, ohne dass Chaos oder gar Panik ausbrach. Dieses schreckliche Erlebnis hatte sich fest in sein Gedächtnis eingeprägt. So wie auf andere Art und Weise auch das Freundschaftsspiel des HFC am 21. Juli 1995 gegen Bayern München, das er ansagen durfte.  

Uli Kliem, wie ihn alle nur riefen, war 1973 nach Halle gezogen, weil der gelernte Elektromonteur im Buna-Kombinat eine Anstellung bekommen hatte. Im Buna-Klubhaus kümmerte er sich viele Jahre lang als „Abteilungsleiter für Veranstaltungswesen“ um die hauseigenen Programme und die Auftritte namhafter Künstler. Besonders mit Ute Freudenberg („Jugendliebe“) verband ihn eine enge Freundschaft. Als 1982 der Stadionsprecher von Chemie Buna Schkopau durch Krankheit plötzlich ausfiel, sprang er ein. Der einstige Anhänger von Motor Babelsberg fand daran Gefallen. Und Uli Kliem machte seine Sache so gut, dass der HFC ihn bald darauf anheuerte. So wurde er ab 1982 zuerst bei Spielen der 2. Mannschaft der Rot-Weißen eingesetzt. Bis er wieder einspringen musste, diesmal bei einem Heimspiel der ersten Mannschaft des HFC in der DDR-Liga gegen Fortschritt Bischofswerda. Es folgten zwei aufregende Jahrzehnte mit der Oberliga-Rückkehr, dem Sprung in die zweite Bundesliga, dem Absturz der Rot-Weißen in die Verbandsliga und der Konsolidierung des Vereins, die Uli Kliem als Stadionsprecher miterlebt hat. Er war einer der ersten seiner Zunft, die mit dem Mikro in der Hand ins Stadionrund gingen, um hautnah Eindrücke einzufangen. Obwohl er später zu seiner Frau nach Magdeburg zog, riss der Kontakt zum HFC nie ab. Davon zeugte auch sein Besuch vor zwei Jahren bei unserer Ausstellung zur Geschichte des HFC.

Wenn am 26. September wieder Vertreter unseres Vereins und des VfL 96 Halle ein Blumenbukett an der Gedenktafel für die Opfer des Fallschirm-Unglücks am Marathontor niederlegen, werden die Gedanken diesmal auch bei Uli Kliem, seiner Familie, Freunden und Bekannten sein, denen unser Mitgefühl gilt. Wir werden ihn beim HFC immer in guter Erinnerung behalten.