Gegnercheck vor dem Heimspiel gegen Meuselwitz

Der ZFC Meuselwitz ist ein Urgestein der Regionalliga Nordost und seit deren Gründung 2012 ununterbrochen dabei. Mit 476 Punkten aus 409 Spielen auf Rang 7 der ewigen Tabelle dieser Liga platziert, wurde jedoch lediglich in der Saison 2023/13 ein einstelliger Tabellenplatz erreicht. Der HFC und der ZFC begegneten sich bislang 16-mal in Pflichtspielen. 9-mal gewann der HFC, 3-mal der ZFC und 4-mal trennten sich beide unentschieden. Im Vorjahr konnte der HFC beide Begegnungen mit 2:1 für sich entscheiden. Das letzte Aufeinandertreffen zuvor fand am 12. Mai 2012 in der damaligen Regionalliga Nord in Meuselwitz statt. Der ZFC gewann mit 1:0, eine Woche später stieg der HFC nach einem 0:0 gegen RB Leipzig in die 3. Liga auf.
Die Ursprünge des ZFC Meuselwitz gehen auf den 1900 gegründeten Verein Sportlust Zipsendorf zurück. Als nach Ende des Zweiten Weltkriegs in der sowjetischen Besatzungszone alle Sportvereine endgültig zerschlagen wurden, setzte nach Einführung des Systems der Betriebssportgemeinschaften (BSG) Ende der 1940er Jahre die BSG Aktivist Zipsendorf als BSG des Zipsendorfer Braunkohlewerkes den Sportbetrieb fort. Im DDR Fußball spielte man keine große Rolle. Nach Abschaffung des Systems der Betriebssportgemeinschaften bedingt durch die wirtschaftlichen Veränderungen infolge der deutschen Wiedervereinigung wurde der Fußballverein (FV) Zipsendorf gegründet, der sich ab 1994 „Zipsendorfer Fußballclub (ZFC) Meuselwitz“ nannte. Dieser stieg über etliche Jahre 2009 bis in die Regionalliga auf, in der er bis heute spielt. 2010, 2011 und 2025 spielte der ZFC als Landespokalsieger Thüringen im DFB-Pokal, wo er jeweils in der ersten Runde ausschied, 2025 mit 0:5 gegen den Karlsruher SC.
Auch wenn es der ZFC, im Vorjahr 11. der Tabelle, auf dem Transfermarkt grundsätzlich schwer hat, geht man an der Glaserkuppe die Transferaktivitäten immer mit viel Selbstvertrauen an. Dies liegt v.a. auch daran, dass sich ZFC-Trainer Georg-Martin Leopold den Ruf als „Spielerentwickler" erarbeitet hat. Im Sommer 2025 gab es im Gegensatz zu manchen Vorjahren keinen großen Umbruch. Vor dem Saisonstart meinte Georg-Martin Leopold: „Wir haben die Messlatte richtig hochgelegt, mit zuletzt zwei elften Plätzen und dem Sieg im Thüringenpokal. Das muss man erst mal toppen. Zumal ich finde, dass zwei extrem unangenehme Aufsteiger in die Liga gekommen sind. Die werden nicht einfach so absteigen. Von daher wird das Gedränge unten schon groß sein. Aber natürlich wollen wir probieren, einen Tick besser zu sein. Wenn die Saison aber irgendwo in einem Zeitpunkt dann auch schlecht läuft, dann sind wir, glaube ich, auch in der Lage, umzuswitchen und zu sagen: Das Ziel ist der Klassenerhalt. Aber wir gehen erst mal mit dem guten Gefühl der letzten Saison in die Saison rein."
Bekannteste Zugänge im Sommer waren die Stürmer Andy Trübenbach (Rot-Weiß Erfurt) und Luis Fischer (Chemnitzer FC) sowie die Mittelfeldspieler Eric Stiller (Hertha Zehlendorf), Cemal Kaymaz (BSG Chemie Leipzig) und Elias Ndukwe Oke (BSG Chemie Leipzig, bis 2023 U19 HFC). Als Abgänge sind insbesondere Johannes Pistol (Mittelfeld, Chemnitzer FC), Nils Schätzle (Mittelfeld, SV Babelsberg 03), Daniel Haubner (Mittelfeld, FSV Zwickau), Tim Kießling (Mittelfeld, BSG Chemie Leipzig), Thomas Rotfuß (Mittelfeld, TSV Steinbach Haiger) und Tino Schmidt (Mittelfeld, SV Babelsberg 03) zu nennen.
Die Meuselwitzer Personaldecke ist mit 20 Feldspielern und drei Torleuten eher dünn. ZFC-Präsident Hubert Wolf weiß: „Wir sind als kleine Stadt in Liga vier für viele Spieler, die es eher in die größeren Städte und Vereine zieht, nicht unbedingt die erste Adresse." Sein Verein könne aber mit guten Trainingsbedingungen und gutem Umfeld punkten. „Außerdem bekommen bei uns Talente mehr Spielzeit als bei den meisten Konkurrenten", betont Wolf.
Der bisherige Saisonverlauf war schwierig für den ZFC. Bislang konnten erst zwei Siege eingefahren werden, bei vier Remis und vier Niederlagen. Die letzten Resultate waren ein 3:2 bei Hertha BSC II (erster Saisonsieg), 2:1 gegen Hertha Zehlendorf, 0:1 in Altglienicke, 0:3 gegen Jena und 1:1 gegen Greifswald. Dies bedeutet in der Tabelle Rang 12 mit 10 Punkten. Ein Wiedersehen gibt es mit Florian Hansch (30), 2019/20 beim HFC aktiv. Er ist aktuell neben Felix Rehder mit zwei Treffern auch bester Torschütze des ZFC. Erfahrenster Spieler ist neben Andy Trübenbach (34) René Eckardt (35), der für Carl Zeiss Jena 173 Spiele in der 3. Liga bestritten hat und nunmehr seit 2021 in Meuselwitz spielt (109 Spiele, 12 Tore).