Der Hallesche FC hat die zweite englische Woche in Folge mit einem Heimsieg gegen die spielstarke Kölner Viktoria beendet. Beim 2:0 erzielte Terrence Boyd beide Treffer für die Saalestädter, die nunmehr seit fünf Spielen ungeschlagen sind und sieben Zähler innerhalb von sieben Tagen einfuhren.

Der Hallesche FC startete mit nur einer Änderung im Vergleich zum Auswärtssieg beim KFC Uerdingen, Toni Lindenhahn kehrte nach auskurierter Muskelverhärtung in die Anfangsformation zurück. Es fehlten weiterhin die angeschlagenen Marcel Titsch Rivero, Fabian Menig, Tobias Schilk, Anthony Syhre und Tom Müller.

Der namentlich und fußballerisch erstklassig aufgestellte Gegner aus Köln übernahm mit Spielbeginn die Initiative und zeigte eindrucksvoll, dass die Viktoria zu den spielerisch besten Teams der 3. Liga gehört. Wunderlich, Risse und Co. ließen Ball und Gegner laufen, was dem HFC angesichts der großen Belastung naturgemäß schwer fiel. Doch der HFC stand kompakt, ließ sich nicht zu weit heraus locken und besetzte immer wieder die Schnittstellen. Und wenn Viktoria doch mal eine Lücke im Abwehrverbund der Hausherren fand wie nach zehn Minuten, dann wurde aufmerksam geklärt. Lukas Boeder blockte den Schuss bei der ersten Kölner Chance entschlossen zur Ecke. Die beste Gelegenheit vor der Pause hatte Köln durch Cueto, der Torwart Sven Müller bereits umkurvt hatte und dann aus spitzem Winkel Rückenlage bekam. Die Gastgeber beschränkten sich nicht nur auf die Verteidigung. Antonios Papadopoulos setzte aus der Zentrale immer wieder Akzente nach vorn, scheiterte erst per Flachschuss (12.) und dann aus dem Gewühl heraus (28.) sowie kurz vor der Pause nach Rückpass von Terrence Boyd. Auch Janek Sternberg wagte einen gefährlichen Vorstoß, seine flache Eingabe verfehlte Freund und Feind (17.). Wenige Sekunden vor dem Wechsel entschärfte der erneut fehlerfreie Sven Müller auch noch einen Kopfball der Kölner aus Nahdistanz mit klugem Verkürzen des Winkels (44.).

Der Kölner Druck wurde in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts sogar noch größer, doch mit zunehmender Spielzeit befreite sich der HFC immer mehr. Wieder war Antonios Papadopoulos der Initiator, als er nach Sternberg-Eingabe aus 16 Metern zum Schuss kam und zur Ecke geblockt wurde (55.). In einem nun total offenen Spiel hielt Sven Müller die Null, als er gegen den frei vor ihm auftauchenden Seaton rettete (60.). Das war die Basis für die letzten 30 Minuten, in denen der Hallesche FC auf die Siegerstraße einbog. Zunächst schickte Terrence Boyd den eingewechselten Julian Guttau auf die Reise, der den Keeper zu einer Glanzparade zwang (66.), drei Minuten später leiteten Julian Derstroff und vor allem Lukas Boeder von rechts die Führung mustergültig ein. Terrence Boyd blieb im Zentrum eiskalt, brachte den Ball unter Kontrolle und schloss überlegt zum 1:0 ab (69.). Auf der Gegenseite hielt Sven Müller erneut einen Kopfball fest, ehe Julian Derstroff nach starker Aktion an Viktoria-Torwart Mielitz scheiterte (81.). Das hätte bereits das 2:0 sein können, doch es fiel erst beim folgenden Eckball. Ein Handspiel der Gäste führte zum Elfmeter, den Terrence Boyd knallhart und trocken ins rechte untere Eck verwandelte (82.). In der Schlussphase blieb der HFC um den trotz Bänderriss mitwirkenden Stipe Vucur hinten stabil und ohne Gegentor. Die kämpferisch überzeugenden Gastgeber hatten durch Julian Guttau und Terrence Boyd bei Kontern sogar noch die Chance zum 3:0, letztlich blieb es jedoch beim starken 2:0-Erfolg gegen einen bärenstarken Kontrahenten.

HFC: S.Müller – Boeder, Vucur, Reddemann, Landgraf, Lindenhahn (84. Vollert), Nietfeld, Papadopoulos, Sternberg (58. Guttau), Eberwein (58. Derstroff), Boyd.