Das Finale im FSA-Landespokal zwischen dem VfB Germania Halberstadt und dem Halleschen FC am 25. Mai wirft seine Schatten voraus. Für die Rot-Weißen ist damit das Dutzend voll. Zum zwölften Mal bestreitet der Drittligist ein Endspiel des Sachsen-Anhalt-Pokals. Aus acht Finals gingen die Hallenser bisher als Sieger vom Platz. Die Anhänger der Rot-Weißen hoffen auch diesmal auf den Gewinn der begehrten Trophäe als Krönung einer überaus erfolgreichen Saison. Doch die Partie gegen den Regionalligisten sollte keiner beim HFC auf die leichte Schulter nehmen. Schon einmal standen sich beide Vereine im Endspiel des Landespokals gegenüber – und es ging denkbar knapp zu.

Am 16. Mai 2010 erlebten 3 450 Zuschauer, darunter 2 000 HFC-Fans, im Friesenstadion in Sangerhausen eine Begegnung, die an Dramatik kaum zu überbieten war. Die Mannschaft von Trainer Sven Köhler sah lange wie der sichere Sieger aus. Neubert und Kanitz sorgten für einen beruhigenden 2:0-Vorsprung des Regionaligisten. Nach dem Anschlusstreffer witterten die Halberstädter gegen den Cup-Verteidiger Morgenluft. Als Eggert in der 89. Minute der Ausgleich für den Oberligisten gelang, drohte eine Verlängerung. Der damals 19-jährige Toni Lindenhahn bewahrte seine Elf vor solch einer Zittereinlage. Der Heißsporn startete im direkten Gegenzug ein beherztes Solo. Er umspielte drei Germanen und schoss 17 Sekunden vor dem Ende zum 3:2-Siegtreffer ein. Der Jubel bei den Rot-Weißen kannte keine Grenzen. Der HFC, der unter anderem mit Horvat im Tor sowie Leistner, Hartmann, Ziebig, Kanitz, Ziegenbein und Furuholm spielte, holten damit zum vierten Mal den Sachsen-Anhalt-Pokal.

Die Truppe von Germania-Trainer Andreas Petersen nahm drei Jahre später Revanche für die Final-Niederlage. Sie warf den frisch gebackenen Drittligisten im Halbfinale des Landespokals aus dem Rennen. In der Begegnung am 9. April 2013 in Halberstadt staubte Bolivar fünf Minuten vor dem Abpfiff einen Abpraller nach Lattenschuss zum 1:0 ab. Dennis Mast, der ab der kommenden Saison wieder für den HFC spielen wird, vergab vor über 1 300 Zuschauern die letzte Chance. „Das Entsetzten war greifbar“ hieß es damals auf der HFC-Homepage nach dem überraschenden Ausscheiden des Pokalverteidigers. Die Rot-Weißen sind also gewarnt, wenn am Sonnabend, den 25. Mai um 16.15 Uhr das Endspiel im Landespokal 2018/29 in Halberstadt angepfiffen wird. 

Mit der Germania war auch in der gemeinsamen Zeit in der NOFV-Oberliga nicht gut Kirschen essen. Der HFC traf dort zehn Mal auf die Halberstädter. Neben fünf Siegen und zwei Unentschieden weist die Bilanz der Rot-Weißen auch zwei Niederlagen gegen die Nordharzer aus. Beide Niederlagen kassierten die Hallenser im Friedensstadion, dort, wo nun auch das Pokal-Finale 2018/19 steigt. Vor 15 Jahren gab es für die Rot-Weißen eine schmerzliche 0:3-Klatsche. Im November 2007 schickte Germania die Köhler-Elf mit 1:2 nach Hause. Bei den Gästen aus Halle ging damit eine Serie von acht Spielen ohne Niederlage zu Ende. Doch zum Schluss der Saison 2007/08 konnte der HFC dennoch den Aufstieg in die Regionalliga bejubeln.