Der Hallesche FC hat sich mit einem 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen aus dem Jahr 2019 verabschiedet. Dabei schwang sich der HFC im Vergleich zur Vorwoche zu einer deutlichen Steigerung auf, war das bessere Team und sicherte sich nach unglücklichem Rückstand wenigstens noch einen Zähler.

Sie war mutig und offensiv, die Aufstellung der Saalestädter im Duell mit dem Star-Ensemble aus Krefeld. Fünf Änderungen hatte das Trainerteam in der Startelf vorgenommen. Die gesperrten Baxter Bahn und Antonios Papadopoulos wurden von Jan Washausen und Felix Drinkuth ersetzt, auch Jonas Nietfeld und Julian Guttau waren von Beginn an dabei. Wie auch Abwehrchef Sebastian Mai, der nach Sperre auf den Rasen zurückkehrte.

Zwar hatte der KFC Uerdingen nach zuvor 20 Punkten aus den letzten acht Spielen den besseren Start, doch Halle biss sich in die Begegnung und gewann mit jeder Minute zunehmend an Kontrolle und Dominanz. Phasenweise wussten sich die Gäste gegen druckvolle Hausherren nach knapp 20 Minuten nur mit unkontrollierten Befreiungsschlägen zu helfen. Der HFC war am Drücker, Flanke um Flanke segelte in den Krefelder Strafraum.  Nach Zupiel von Julian Guttau traf Pascal Sohm dann auch ins Tor – stand dabei aber wohl hauchdünn im Abseits, der Treffer zählte nicht. Dann legte Jonas Nietfeld im Sechzehner quer statt zu schießen (25.), Terrence Boyd setzte am langen Pfosten zum Seitfallzieher an (28.) und Felix Drinkuth wurde aus vier Metern geblockt (29.). Als dann auch der Kopfball von Terrence Boyd nach Guttau-Flanke zu hoch geriet, stand das torlose Remis zur Pause fest. Der HFC hatte eine starke erste Halbzeit gespielt, lediglich beim finalen Pass oder den vielen Flanken fehlten stets wenige Zentimeter.

Nach dem Wechsel gingen dem HFC Wucht und Zielstrebigkeit etwas abhanden, dennoch hatten die Gastgeber die besseren Möglichkeiten und verteidigten bei Kontern der Uerdinger risikoreich Mann gegen Mann. Patrick Göbel wurde im Strafraum freigespielt, seine Eingabe fand aber keinen Abnehmer (53.). Die Hallenser waren dem ersten Tor deutlich näher als die Gäste, doch die trafen glücklich ins Tor. Ausgerechnet Sebastian Mai fälschte einen Schuss von Rechtsverteidiger Bittroff unhaltbar ins eigene Tor ab (70.). Der Ball wäre anderenfalls neben das Tor gegangen, weder den Abwehrboss noch Keeper Kai Eisele traf beim Gegentreffer eine Schuld. Doch der HFC gab nicht auf, erhöhte nochmal die Schlagzahl und wurde zumindest mit dem Ausgleich belohnt. Nachdem Sebastian Mai aus der Hintermannschaft nach vorn beordert worden war und neben Terrence Boyd noch mehr Wucht entfachte, traf der erfolgreichste Knipser der Rot-Weißen nach Kopfball von Björn Jopek im Nachschuss zum 1:1 (81.). Der Treffer war hochverdient. Zwar drängte der HFC in der Schlussphase noch auf den Sieg, doch die Krefelder um die Bundesliga erfahrenen Lukimya und Maroh im Zentrum verteidigten clever. So blieb es bei der Punkteteilung. Der Hallesche FC meldete sich vor allem in der Art und Weise des Spiels eindrucksvoll zurück und kann trotz des verpassten Dreiers zufrieden in die Winterpause gehen.

HFC: Eisele – Kastenhofer, Mai, Landgraf (77. Vollert), Göbel, Washausen, Nietfeld, Guttau (60. Lindenhahn), Drinkuth, Sohm (77. Jopek), Boyd.

Zuschauer: 7803