Die HFC-Familie trauert um Jürgen Breinig. Der frühere Mittelfeldspieler des Vereins ist am 4. März dieses Jahres im Alter von 71 Jahren verstorben. Der gebürtige Hallenser hat in der Zeit von 1967 bis 1972 insgesamt 24 Spiele für den HFC in der DDR-Oberliga bestritten und zwei Tore geschossen. Er stand dabei in einer Mannschaft mit den Nationalspielern und „Fußballern des Jahres“ Bernd Bransch und Klaus Urbanczyk sowie den legendären Torhütern Helmut Wilk und Helmut Brade sowie Werner Lehrmann dem „Bomber aus Halle“. Auch Ulrich Rothe, Hartmut Meinert, Detlef Robitzsch und Dieter Ilgner, die heute zum Betreuerstab der HFC-Traditionsmannschaft gehören, haben mit ihm zusammen gespielt. Ebenso wie der spätere Trainer Bernd Donau, der die HFC-Elf in der Zweitliga-Saison 1991/92 betreute. Jürgen Breinig stand auch im Aufgebot des Klubs in der Saison 1970/71, als der HFC den dritten Platz in der DDR-Oberliga belegte und damit den Sprung in den Europapokal schaffte. 

Seine Mitspieler riefen ihn wegen seiner technischen Fähigkeiten immer nur „Wawa“. Der Name erinnert an einen brasilianischen Nationalspieler, der maßgeblich an den beiden WM-Triumphen der Südamerikaner von 1958 und 1962 beteiligt war. Beim 4:2-Erfolg gegen den 1. FC Lok Leipzig im Jahre 1968 schoss der feine Techniker vor 30 000 Zuschauern alle vier Treffer und ging damit in die Annalen des Klubs ein. Jürgen Breinig, der mit seiner Familie in Meuschau im Saalekreis wohnte, gelang 1969 mit der Reservemannschaft des HFC der Aufstieg in die DDR-Liga, der zweithöchsten Spielklasse in der DDR. Der ruhige und ausgeglichene Mittelfeldspieler gehörte zu den Stützen der Elf, die den Favoriten das Fürchten lehrte. Dort spielte er auch mit seinem Jugendfreund Peter Klemm zusammen, der über all die Jahre engen Kontakt zu ihm hielt.

Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählt auch eine Tournee mit dem Halleschen Fußballklub in Schweden. Nach einer schweren Verletzung ließ der Familienvater seine Karriere bei WBK 67 Halle-Neustadt, heute FSV 67, ausklingen. Jürgen Breinig besuchte das Nachwuchsleistungszentrum Fußball und ging auf die Sportschule in Halle. Dort legte er 1967 sein Abitur ab. Nach dem Ende seiner aktiven Zeit als Leistungssportler absolvierte der Hallenser ein Sportstudium und wurde danach Übungsleiter beim HFC-Nachwuchs. Er vermittelte seinen Schützlingen nicht nur wuchtige Elemente des erfolgreichen Fußballs, sondern legte auch viel Wert auf den Respekt der Sportler untereinander. Unter seinen Fittichen trainierten spätere Bundesliga-Spieler wie Dariusz Wosz, Steffen Karl, Torsten Raspe und Dirk Wüllbier. 

Der Vorstand des Halleschen FC spricht seiner Familie, den Verwandten und allen Freunden von Jürgen Breinig sein Beileid aus. Der Verein, seine ehemaligen Mitspieler und die Fangemeinde des HFC werden ihn in ehrender Erinnerung behalten.

 

Die Trauerfeier für Jürgen Breinig findet am Samstag, den 21. März, um 11 Uhr auf dem Stadtfriedhof in Merseburg statt.