Das Trainingslager-Tagebuch hat inzwischen Tradition beim Halleschen FC. Diesmal erwischte es einen Neuzugang. Er schildert täglich seine ganz persönlichen Eindrücke. Anonym, wie gewohnt. Der Schreiber erhebt übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hier sein letzter Eintrag.

In Bad Blankenburg wurde uns Neuen der HFC-Schlachtruf „Morgens, mittags, abends Chemie Halle“ erklärt und nahegebracht. Klingt cool. Genau das haben wir dort in Thüringen gelebt. Morgens die gleichen Gesichter, mittags die Kollegen schon wieder, abends sowieso. Rund um die Uhr mit den Mitspielern zusammen zu sein erfordert durchaus intakte Geselligkeits-Fähigkeiten. Auch wenn die Truppe echt richtig okay ist und wir bei aller Konzentration auch viel Spaß hatten – so sehr fetzt kein Team der Welt, dass man seine 24 Mitstreiter plus den gesamten Staff und somit um die 30 Mann (jawohl, ausnahmslos Männer!) permanent um sich haben muss.

Insofern:  Zum Glück haben wir Thüringen geschafft. Auch wenn Wetter, Anlage, Zimmer, Plätze in Bad Blankenburg wirklich voll überzeugend waren, nervt der „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Charakter irgendwann auch. Erstaunlich, dass es weder Lagerkoller noch Auseinandersetzungen gab. Außer auf dem Rasen um den Ball, versteht sich. Etwas schade ist allerdings trotzdem, dass wir heute Abend nicht noch in der Landessportschule campieren. Denn dort wurde am Morgen für eine Hochzeit eingedeckt. Sofern die Stimmung zu wünschen übrig ließe, könnten wir helfen. Als inzwischen erprobte Partycrasher.

Zum Abschluss gab es am Sonnabend nochmal fast vier Stunden Busfahrt als Kompott. Erst nach Nordhausen zum Testspiel, dann weiter nach Halle. Das Spiel war erhofft intensiv und es schadet wohl auch nichts, dass wir gegen Wacker den ersten Gegentreffer im siebten Spiel kassiert haben. Doch selbst bei solchen Wettkämpfen ohne Punktvergabe ist deutlich zu spüren: Diese Mannschaft will immer gewinnen. Eine Mentalität als Basis, die uns hoffentlich weit bringt. Apropos weit: An den beiden trainingsfreien Tagen sehe ich zu, um alle Mitspieler einen großen Bogen zu machen. Zumindest bis einer fragt, ob wir nicht zusammen etwas kochen wollen. Denn ganz allein in der Bude ist es ja auch langweilig. Noch dazu, wenn man richtig nette Kollegen hat. Danke für die Aufmerksamkeit.

Euer Tagebüchler