Das Trainingslager-Tagebuch hat inzwischen Tradition beim Halleschen FC. Diesmal erwischte es einen Neuzugang. Er schildert täglich seine ganz persönlichen Eindrücke. Anonym, wie gewohnt. Der Schreiber erhebt übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Am Donnerstag  gab es einen freien Nachmittag.

Auch wenn mein heutiger Eintrag dem Donnerstag gewidmet ist, muss ich zwingend auf den Mittwochabend zu sprechen kommen. Es wurde gegrillt. Mit Testspielgegner Lok und den Jungs vom Fanradio. Alles easy soweit. Bis wieder gesungen wurde. Einzeln. So ziemlich von allen, die noch dran waren inklusive den Mitstreitern vom Staff. Jetzt hab ich es auch hinter mir. Meine Performance war wohl eher mittelmäßig, aber die Mitstreiter machen es einem echt leicht. Geile Truppe insgesamt, die sich versteht und feiern kann. Das haben wir dann auch gleich mal eindrucksvoll bewiesen, als wir geschlossen bei der benachbarten Schulabschlussfeier aufschlugen. Die einigermaßen langweilige Veranstaltung soll nach unserer Polonaise mit wenigen Minuten Vollgas nochmal Fahrt aufgenommen haben und das Video von unserem Auftritt geht medial heute durch die Decke. Dabei war das weder geplant noch irgendetwas Besonderes, die Idee kam einfach spontan und wurde genauso umgesetzt. Ohne Strategie, wir haben uns einfach keinen Kopf gemacht.

Zum Glück war dann der Donnerstag der humanste Trainingslager-Tag. Morgens ging es ohne Frühsport erst mit dem Frühstück los, was mir sehr entgegen kam. Dann stiegen wir alle aufs Fahrrad. Mit Helm sehe ich zwar aus wie ein Vollpansen, aber das geht meinen Kollegen nicht viel besser. Gemütlich war der Trip nicht gerade über Stock und Stein, aber immerhin mal nicht mit Puls am Anschlag. Nach einer Theoriestunde gabs Mittag und dann – einen freien Nachmittag. Erst um 19 Uhr war der nächste Termin, nämlich Abendbrot. Und was machen einige meiner nimmermüden Teammitstreiter? Gehen in die Sauna, auf den Beachvolleyballplatz oder Golf spielen. Geht’s noch? Das ist wieder mit Aktivität verbunden. Ich wollte einfach nur reglos daliegen und vor mich hin glotzen, selbst der Fernsehen war zuviel Lärm und blieb aus. Jetzt habe ich mich einigermaßen regeneriert. Und das ist auch gut so. Denn am Freitag stehen wieder drei Einheiten an. Mir ist schon ganz schwindlig. Bis dann, Leute.

Euer Tagebüchler