Das Trainingslager-Tagebuch gehört beim Halleschen FC inzwischen zum „guten Ton“. Erneut berichtet ein Spieler des Profikaders täglich anonym von seinen Eindrücken aus dem türkischen Belek. Heute: Der Dienstag.

Jetzt geht es endlich abwärts. Also mit den Tagen, die wir noch hier sind. Die Hälfte ist geschafft und es ist Land in Sicht. Und das Zuhause. Wird auch Zeit. Essenstechnisch, weil das üppige Buffet letztlich doch überschaubar ist an Auswahl und Abwechslung. Von deftigen Leberwurststullen ist jedenfalls weit und breit nichts zu sehen, genau auf solche Hausmannskost hab ich aber inzwischen mächtig Appetit. Vermutlich geht es nicht nur mir so. Außerdem ist mit dem Zimmernachbarn mittlerweile auch beinahe alles ausgetauscht und die Beine fühlen sich nach dem Test gegen Zürich nicht so an, als würden sie noch mehrere Wochen Trainingslager überstehen. Wir haben trotzdem alles rausgehauen gegen die Schweizer, die wirklich richtig gut kicken konnten. Aber wir haben sie genervt, ständig attackiert und zu Fehlern gezwungen. Genau das war der Plan. Ging auf, auch wenn es nicht zum Sieg reichte. Hoffentlich haben wir uns das für die Liga aufgehoben.

Ansonsten wird das Hotel immer voller. Gefühlt sind nur Hallenser im Objekt. Heute reiste die nächste Gruppe an, 25 Leute inklusive Präsident und Sponsoren. Wahnsinn, was sich hier alles tummelt in Rot-Weiß. Von der rüstigen HFC-Rentnern über Ultras bis zu Unternehmern und Vorstand. Ach ja, und wir als Mannschaft sind auch hier. Ein Spiegelbild der HFC-Familie also, das gesamte Spektrum. Beeindruckend, vor allem auch der Umgang zwischen den  verschiedenen „Lagern“. Der Verein lebt, das ist zu spüren. Und war beim Testspiel am Dienstag zu merken auf den Rängen. War fast ein Heimspiel für uns.

Übrigens gibt es am Mittwoch erstmals einen freien Nachmittag. Vermutlich im Regen, die Vorboten kamen heute bereits. Da ich vor lauter Erschöpfung aber ohnehin nicht vor habe das Bett zu verlassen, soll mit das Wetter herzlich egal sein.

Bis morgen und beste Grüße aus dem Kaya Belek