Natürlich war Torsten Ziegner am Sonnabend nach Abpfiff des Heimspiels gegen den TSV 1860 München genauso enttäuscht wie jeder einzelne Fan über Leistung und Ergebnis. Doch der Trainer des Halleschen FC war weit davon entfernt, den Stab über sein Team zu brechen.

„Wir sehen die Jungs jeden Tag im Training. Sie wollen, sie brennen, sie geben Vollgas. Und es ließ auch niemand nach, als es gut lief und wir ganz oben gestanden haben. Jetzt haben wir eine ungewohnte Situation, die wir annehmen müssen“, erklärt Torsten Ziegner und richtete seinen Blick bereits voraus.

Unübersehbar ist: Die Leichtigkeit des Saisonstarts und die Selbstverständlichkeit in den Aktionen sind abhanden gekommen. Es scheint, als würde die Mannschaft Angst davor haben, etwas zu verlieren. Etwas, das sich das Team erarbeitet hat im ersten Drittel der Saison. Die Erwartungshaltung wächst, der Druck des Gewinnenmüssens lähmt offenbar den einen oder anderen. „Zu einer Spitzenmannschaft gehört, mit genau diesen logischen Begleiterscheinungen umzugehen. Mit Rückschlägen, mit Druck, auch mal mit Pfiffen“, so Torsten Ziegner.

In der nun folgenden Punktspielpause ist wohl vor allem Kopfarbeit gefragt. Denn weder Einstellung noch fußballerisches Vermögen sind verschwunden, Kondition und Laufbereitschaft ebenso wenig. Auf der Suche nach Überzeugung und breiter Brust sind aber einige Stellschrauben zu drehen. Eine Situation, die neu ist für die HFC-Mannschaft 2019/20. Und somit Teil des Entwicklungsprozesses.