Das Trainingslager-Tagebuch gehört beim Halleschen FC inzwischen zum „guten Ton“. Erneut berichtet ein Spieler des Profikaders täglich anonym von seinen Eindrücken aus dem türkischen Belek. Heute: Der Sonntag.

Das Wetter ist nach wie vor ein Traum, doch die Aussichten haben sich verändert. Zumindest kündigen die verschiedenen Apps dieser Welt an, dass es ab Mittwoch regnet. Lustig ist dabei, dass es vormittags echt schattig ist, unser Grieche im Team trainierte sogar mit Mütze und Handschuhen. Am Nachmittag wiederum  würde man sich vor lauter Wärme am liebsten alle Klamotten vom Leib reißen.

Und schon schwanke ich angesichts der Wetterprognosen: Sollte ich mir wünschen, dass Belek absäuft wie im Vorjahr an den letzten Tagen und wir nicht trainieren können? Die Beine werden nämlich zunehmend schwer angesichts der Intensität in jeder Einheit. Von gemütlichem Sonntagkonnte jedenfalls nicht die Rede sein. Und wenn es mal auf die Ruten gibt bei den Spielformen mit vollem Körpereinsatz, hat der Schiedsrichter alias Trainer mal so gar kein Mitleid. Im Zweifel schnauzt er einen noch an, weil man zu lange liegen bleibt. Ein HFC-Spieler kennt keinen Schmerz. Das ist eine der allerersten Lektionen, die man in Rot-Weiß verinnerlichen sollte.

Mittags gabs heute das obligatorische Mannschaftsfoto – solange die Sonne noch scheint. Selbst diese wenigen Meter bis zum Pool mit dem Hotel als Kulisse im Hintergrund waren eine Qual, weil ich zwischen den Einheiten am liebsten jede unnötige Strecke unbedingt vermeide. Um Kraft zu sparen für das, was kommt. Zum Beispiel im nächsten Training. Heute Abend sind wir übrigens von den Fans eingeladen zum Dia-Vortrag nach dem Abendessen, da gehen wir als Team geschlossen hin. Ehrensache. Um danach so bald wie möglich in die Waagerechte zu kommen. Liegen, einfach nur liegen. Wer hätte gedacht, dass das mal mein sehnlichster Wunsch wird.

Bis morgen und beste Grüße aus dem Kaya Belek