Torsten Ziegner redete wie gewohnt nicht um den heißen Brei herum. „Wir waren chancenlos“, fand der HFC-Trainer die passenden Worte für das, was sich am Sonnabend im Heimspiel gegen die Würzburger Kickers auf dem Rasen zugetragen hatte. Auf die Frage nach einem positiven Aspekt bei der 2:5-Abfuhr fiel dem Coach des Halleschen FC dennoch eine bemerkenswerte Erkenntnis auf.

„Die Mannschaft ist nicht in sich zusammengefallen. Wenn man nach einer knappen halben Stunde 0:3 hinten liegt, immer einen Schritt zu spät kommt und merkt, dass an diesem Tag gar nichts funktioniert, zerfleischen sich Teams schon mal gegenseitig oder ergeben sich einfach“, weiß Torsten Ziegner auch aus eigener Erfahrung seiner aktiven Laufbahn. Seine Schützlinge jedoch haben es auch gegen Würzburg immer wieder versucht, sich gegen die verheerende Tagesform zu stemmen. Die Rot-Weißen sind gerannt und gerannt, haben die Partie nach dem 0:3 vor der Pause in den restlichen fast 60 Minuten mit dem „2:2“ immerhin in Sachen Resultat ausgeglichen gestaltet.

Die Mannschaft des Halleschen FC hat am Sonnabend so gut wie alles falsch gemacht. Anders sind solch ein Ergebnis und solch eine Leistung auch nicht zu erklären. Niemand weiß das besser als die Spieler selbst. Und auch das Trainerteam zählt sich dazu. „Wir haben das alle gemeinsam verbockt, wir Verantwortliche sitzen mit den Jungs in einem Boot und haben im Bemühen um Rückkehr in die Erfolgsspur augenscheinlich nicht die richtigen Entscheidungen getroffen“, bezieht Torsten Ziegner sich ausdrücklich mit ein bei der schonungslosen Selbstkritik nach der höchsten Saisonniederlage. Nach Ausreden hat jedenfalls niemand gesucht am Sonnabend. Auch das ist eine positive Erkenntnis, allerdings nur ein schwacher Trost.