Kai Eisele nutzt die Corona-Zwangspause überaus sinnvoll. Um Nachbarschaftshilfe zu leisten, ein wenig Freude zu spenden und dabei seinen Horizont zu erweitern. Der Torhüter des Halleschen FC blieb nicht lange allein mit seinem sozialen Engagement, sondern bekam Unterstützung von vielen Seiten.

Das Fanprojekt für (H)alle rannte bei Kai Eisele offene Türen ein mit der Idee, gemeinsam mit einem Profi des HFC aktiv zu werden in der aktuellen Ausnahmesituation. Schnell fanden Mary und ihr Team mit der Nummer eins des ortsansässigen Fußballvereins einen gemeinsamen Nenner und Leute, die für jede Hilfe dankbar sind. „Wir haben Einkäufe erledigt, haben Botengänge gemacht, waren in der Apotheke“, erklärt „Eisi“. Die Nachbarschaftshilfe für Fans gesetzteren Alters fand durchaus Anklang. „Es ging nicht zuletzt darum, die Risikogruppe zu entlasten und dafür zu sorgen, dass diese Menschen wirklich zu Hause bleiben können. Ich bin jung, gesund und habe Zeit, da greife ich anderen gern unter die Arme“, gibt Kai Eisele Einblick in seine Überlegungen. Denn der Keeper hat Halle nicht verlassen in der fußballfreien Zeit, wohnt mit seiner Freundin auch während der Zwangspause an der Saale.

Prompt folgten weitere Anfragen und Vorschläge für konkrete Hilfe. Radio Sputnik meldete sich beim Torhüter des HFC, mit dem Betreiber des Frühstückslokal Shabbys fand „Eisi“ schnell einen Mitstreiter und Dirk Neubert vom Wosz Fan Shop ließ sich ebenfalls nicht lange bitten. Das Schirmprojekt Halle als Anlaufstelle benachteiligter Kinder freute sich über die Initiative ebenso wie die Bahnhofsmission. Menschen also, die schon im normalen Alltag nicht vom Glück begünstigt sind und in Corona-Zeiten noch größere Sorgen haben. „Da geht es vor allem um Lebensmittel. Aber am Ostersonntag werden wir mit Tobias Schilk und Patrick Göbel wieder zum Schirmprojekt gehen und dort eine HFC-Spende hinbringen. Unser Dank gilt dabei vor allem dem Wosz Fan Shop, der sofort Hilfe zusagte in Form von Handtüchern, Schnullern und anderen nützlichen Dingen aus dem Fanartikelsortiment“, so Kai Eisele.  Aus der Eigeninitiative wurde folglich ein Nur zusammen mit gleichgesinnten Mitstreitern. Nicht nur zum Osterfest mitten in der Phase sozialer Kontakteinschränkungen absolut lobenswert.

Übrigens: Kai Eisele will auch nach der hoffentlich bald beendeten Corona-Zeit am Ball bleiben und den Kontakt zum Schirm-Projekt beibehalten. Als Schirm-Herr sozusagen. Weil es ihm eine Herzensangelegenheit ist, auch wenn er zuvorderst sein Tor beim Halleschen FC sauber halten möchte.