Das Trainingslager-Tagebuch gehört beim Halleschen FC inzwischen zum „guten Ton“. Erneut berichtet ein Spieler des Profikaders täglich anonym von seinen Eindrücken aus dem türkischen Belek. Heute: Der Donnerstag.

Und täglich grüßt das Murmeltier. Der freie Nachmittag am Mittwoch war tatsächlich nur eine rühmliche Ausnahme. Am Donnerstag klingelte der Wecker bereits wieder um 7.15 Uhr. Oder besser gesagt: Das Zimmertelefon. Täglich hoffe ich aufs Neue, dass die Rezeption mich mal vergisst zu wecken und ich dann sagen kann: Bei mir kam kein Anruf. Ich kann wirklich nichts dafür, dass ich nicht beim Strandspaziergang dabei war. Beim Essen werden die Runden ums Buffet zudem immer zahlreicher. Irgendwie war alles schon einmal da im Laufe der bisherigen sechs Tage. Da ist das Training schon deutlich abwechslungsreicher, auch wenn  eines stets identisch bleibt: Die Intensität. Heute ging es um Zweikämpfe, Eins gegen Eins-Situationen, Befreien aus Pressingsituationen. Alles am Limit. Mir ist zwar ein Rätsel, wie wir am Freitag beim abschließenden Testspiel gegen Fürth über zweimal 60 Minuten sowas ähnliches wie frisch sein sollen. Aber auch diese Partie kriegen wir noch über die Bühne. Zu beißen haben wir hier in Belek jedenfalls gelernt. Oder wieder verinnerlicht, je nach Sichtweise.

Übrigens tauchte beim Nachmittagstraining dann ein bekanntes Gesicht auf. Besuch aus der 2. Bundesliga. Moritz Heyer nutzte den freien Nachmittag seines Teams für ein Hallo bei den Ex-Kollegen. Mit ungewohntem Trainingsanzug des VfL Osnabrück und irgendwie anderer Frisur, aber doch, er war es. Fand ich voll nett.

Schmunzeln musste ich dann heute beim Spielchen der angereisten Sponsoren gegen das Trainer- und Funktionsteam. Drei Spiele in vier Tagen waren dann wohl doch zu viel für die nicht mehr ganz so Aktiven vom HFC, die Geldgeber haben letztlich verdient gewonnen. Jetzt gilt es zu schauen, ob doch noch Neues beim Abendessen angeboten wird. Vielleicht schauen wir dann auch noch Handball im TV. Da das Spiel der deutschen Mannschaft aber erst nach 22 Uhr türkischer Zeit angepfiffen wird ist nicht auszuschließen, dass ich bis dahin längst eingeschlafen bin. Auf der Zielgeraden des Trainingslagers ist der Vorrat an Körnern jedenfalls ziemlich aufgebraucht.

Bis morgen und beste Grüße aus dem Kaya Belek