Die Protagonisten des Halleschen FC 2018/19 zeichnet seit Saisonbeginn erstaunlicher Realitätssinn aus. Nicht selten gepaart mit Selbstkritik. Spieler und Verantwortliche suchen keine Ausreden, sondern fassen sich an die eigene „Nase“.

Die Enttäuschung war spürbar und groß nach dem 1:2 gegen Preußen Münster am Samstag. „Wir haben heute nicht mehr verdient“, resümierte Trainer Torsten Ziegner gewohnt deutlich, als er auf die vorhanden und vergebenen Chancen zum Drehen des Pausenrückstands angesprochen wurde.

Auch Sportdirektor Ralf Heskamp hatte bei HFC.tv eine treffliche Analyse parat. „In der ersten Halbzeit hatten wir keinen Zugriff gegen einen richtig guten Gegner, der Rückstand hätte unter Umständen sogar höher sein können. Erst in der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft zu ihrem Spiel gefunden“, so Ralf Heskamp. „Die Zurordnung stimmte nicht, die Gegentore fielen zu einfach“, ergänzte Youngster Niklas Kastenhofer.

Es ehrt die HFC-Spieler und –Trainer, dass sie die „Schuld“ nicht bei irgendwem, sondern bei sich selbst suchen. „Die Saison hat von Beginn an gezeigt, dass wir selten zwei, drei, vier oder gar fünf Tore schießen. Oft hat sogar eins zum Sieg gereicht. Deshalb war es klar nach dem 0:2, dass es extrem schwierig wird noch etwas mitzunehmen aus dieser Partie“, wusste Torsten Ziegner. Trotzdem hat es die Mannschaft versucht, sie warf alles rein und bewies große Moral bis zum Schlusspfiff. Bei aller verständlichen Enttäuschung überwog dann der Realismus in den Analysen. Wohltuend fair. Und erstaunlich selbstkritisch.