Leute, was war das für ein Hammer-Abend am Montag? Ich habe immer noch Puls. Und ja, das packende Pokalspiel gegen den Bundesligisten aus Wolfsburg hat die ohnehin schon euphorische Stimmung rund um unsere coole Mannschaft nochmal angeheizt. Trotzdem wird mir ganz schwindelig, wenn ich spätestens seitdem überall das Wort „Aufstieg“ höre oder lese.

Nicht weil ich dieser HFC-Truppe nicht tolle Leistungen über einen langen Zeitraum zutraue. Mit der Mentalität, Bereitschaft und Moral plus neuer Breite spielen wir ganz bestimmt auch 2019/20 eine richtig gute Rolle und vielleicht sogar vorne mit. Aber nach vier Spieltagen einer brutal langen Saison bereits vom Optimum auszugehen, ist durchaus gefährlich. Es wäre schade, wenn unser Team an dieser riesigen Erwartungshaltung erstickt. Schließlich gibt es da noch viele andere Anwärter wie Ingolstadt, Braunschweig, Duisburg, Lautern und wie sie alle heißen, die mehr Kohle, mehr Zuschauer, mehr Erfahrung haben als wir.

Ganz oben mitzuspielen will gelernt sein. Nach vielen Jahren im Niemandsland der Tabelle sollten wir seit der Rekordsaison 2018/19 mit Platz 4 nicht automatisch annehmen, dass der nächste Schritt jetzt sofort folgen muss. Er kann natürlich. Und darf gerne kommen. Aber er muss keineswegs. Was die drei jüngsten Liga-Siege in Folge Wert waren, zeigt sich erst in den Duellen mit den Top-Teams. Die hatten unsere Kämpfer nämlich bisher noch nicht vor der Flinte. Deshalb sind wir allesamt gut beraten, zwar selbstbewusst und mit breiter Brust die nächsten Aufgaben anzugehen und die geile Stimmung vom vergangenen Montag fortan in jedem Heimspiel ins Stadion zu tragen. Dabei sollten wir allerdings die nötige Demut an den Tag legen. Weil wir Hallenser nur zu gut wissen, wo wir herkommen. Große Fresse dürfen gern andere haben. Wir geben lieber Vollgas.

Euer Hallotri