„Wir wollten hier keinen Schönheitspreis holen, sondern das Spiel gewinnen“, resümierte Torsten Ziegner nach dem 3:0-Auswärtssieg beim FC Carl Zeiss Jena. Was der Trainer des Halleschen FC damit sagen wollte: Die „B-Note“ ist uninteressant. Es ging ausschließlich um den Sieg, die Punkte, die Rückkehr in die Erfolgsspur.

Nach furiosem Beginn mit der der gleichermaßen frühen wie verdienten Führung besann sich das HFC-Team in erster Linie auf Kompaktheit, Stabilität, defensive Zweikämpfe und Geschlossenheit. Das gelang abgesehen von zwei brenzligen Szenen vor der Pause gut. Auch nach dem Wechsel ließ der Hallesche FC den Gastgeber gewähren in der Gewissheit, dass eigener Ballbesitz nicht die größte Stärke der Carl Zeiss-Mannschaft ist. Geduldig, laufstark und kämpferisch verteidigte der HFC folglich das eigene Tor, setzte Nadelstiche nach vorn und war brutal effektiv, wie die Treffer zwei und drei in einer Partie mit nur wenigen eigenen Offensivmöglichkeiten belegten.

Nach zuvor zwei Niederlagen setzte der HFC in Jena also vor allem auf Grundtugenden und zeigte dabei eine neue Facette im durchaus breiten Repertoire. Nicht frühes Pressen weit in der gegnerischen Hälfte wie in so vielen Spielen der bisherigen Saison, sondern kompaktes Arbeiten im Verbund war das Gebot der Stunde. „Arbeiten, arbeiten, arbeiten“, beschrieb Torschütze Björn Jopek nach Spielende die ausgegebene Marschroute, die eingehalten wurde und sich bezahlt machte. Ihn interessierte die aus dem Eiskunstlauf bekannte B-Note für besonders grazile Haltung ebenso wenig wie seine Kollegen, die sich einfach nur schnörkellos den „Hintern aufrissen“ für die so wichtigen drei Punkte.