Der Hallesche FC hat mit dem 1:1 bei der SG Sonnenhof Großaspach den 60. Punkt der Saison 2018/19 eingefahren, gab dabei am Freitagabend eine frühe Führung nach überlegener erster Halbzeit im offenen Schlagabtausch nach der Pause aus der Hand.

Der HFC begann in Aspach in unveränderter Formation, übernahm sofort die Initiative und drückte der Partie beim abstiegsbedrohten Gastgeber seinen Stempel auf. Bereits nach zwei Minuten hatte Niklas Landgraf eine aussichtsreiche Freistoßposition am Strafraum, dann versuchte es Pascal Sohm aus der Distanz (4.) und Kilian Pagliuca zögerte nach Kopfballverlängerung von Sebastian Mai mit dem möglichen Torschuss etwas zu lange (7.). Selbstbewusste Gäste kontrollierten das Geschehen auch in der Folgezeit, ließen die Hausherren kaum mal gefährlich vor das Tor kommen. Vor der Pause musste Keeper Kai Eisele nicht einmal ernsthaft eingreifen. Nachdem Marvin Ajani einen Direktschuss mit vollem Risiko über den Balken gejagt hatte (17.) und auch der Kopfball von Jan Washausen zu hoch angesetzt war (19.), sorgte Sebastian Mai mit seinem sechsten Saisontor für die längst verdiente Führung des Halleschen FC. Marvin Ajani zwang Aspach zu einem Fehlabspiel und bediente den Torschützen mustergültig, mit straffem Schuss ins lange Eck ließ sich der „Brecher“ der Rot-Weißen diese Gelegenheit nicht entgehen (21.). Mit etwas mehr Präzision beim finalen Pass wie nach 44 Minuten von Baxter Bahn auf Marvin Ajani (44.) wäre eine höhere Führung des deutlich überlegenen HFC nicht nur möglich, sondern auch verdient gewesen.

Nach dem Seitenwechsel wurde die SG 94 mit dem Mute der Verzweiflung deutlich aktiver. Die Saalestädter ließen die totale Spielkontrolle der ersten Halbzeit vermissen und kassierten prompt das 1:1. Röttger kam links im Strafraum an den Ball und schoss auf glitschig-nassem Boden flach Richtung kurzes Eck, wo Kai Eisele den Ball ins eigene Netz fälschte (51.). Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Weil beide Teams unbedingt gewinn en wollten und die Struktur mitunter verloren ging, gab es plötzlich Torszenen fast im Minutentakt. Marvin Ajani kam innerhalb von zwei Minuten gleich zweimal halblinks im Strafraum zum Abschluss (60., 62.), dann verhinderten erst Moritz Heyer und schließlich Jan Washausen mit entschlossenen Tacklings das mögliche 2:1 für Aspach (70.). Und als nach Jan Washausen beim Rettungsversuch auch Björn Jopek wenig später den Ball im eigenen Strafraum an die Hand sprang, forderten die Gastgeber vehement Elfmeter. Glück für den HFC, dass der Unparteiische beide Vergehen nicht als absichtliches Handspiel wertete und weiterspielen ließ. In der umkämpften und kräftezehrenden Partie investierten und versuchten beide Mannschaften bis zum Schluss alles, um als Sieger vom Platz zu gehen. Der HFC brachte mit Braydon Manu, Julian Guttau und Davud Tuma drei frische Offensivkräfte. Und beinahe wäre Julian tatsächlich noch der Lucky Punch gelungen, sein Schuss aus 13 Metern wurde allerdings zur Ecke abgefälscht (84.). Schließlich blieb es beim letztlich leistungsgerechten Unentschieden in einem am Ende „wilden“ Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten.

SG 94: Broll – Burger, Gehring, Fehr (46. Hercher), Poggenberg, Hingerl (77. Brünker), Bösel, Vitzthum, Pelivan, Baku, Röttger

HFC: Eisele – Schilk, Heyer, Landgraf, Ajani (86. Tuma), Washausen, Jopek (78. Guttau), Sohm, Bahn, Mai, Pagliuca (74. Manu)

Schiedsrichter: Arne Aarnink

Gelb: Hingerl, Herchel, Burger, Broll – Ajani, Heyer, Schilk, Jopek

Zuschauer: 2241

 

Foto: Andreas Feineis