Der Hallesche FC hat sein Heimspiel gegen den TSV 1860 München hochverdient und deutlich mit 3:0 gewonnen, überstand in einem überlegen geführten Spiel auch die wenigen Schrecksekunden und baut die vereinseigenen Rekorde weiter aus. Die Punkte 57, 58 und 59 gegen 60 wurden vor 10.890 begeisterten Zuschauern eingefahren.

Kurzfristig musste der HFC vor dem Spiel eine schlechte Nachricht verkraften. Toni Lindenhahn musste wegen einer leichten Innenbandverletzung im Knie passen, fiel wie auch Mathias Fetsch und Erik Henschel aus. Auf dem Rasen stand zunächst die Startelf, die in der Vorwoche in Meppen überzeugt hatte.

Von Beginn an ließen die Rot-Weißen keinen Zweifel daran, dass sie diese Partie unbedingt für sich entscheiden wollten. Das Geschehen wurde sofort in die gegnerische Hälfte verlagert, die klaren Feldvorteile drückten sich zunächst in einer ganzen Serie von Eckbällen aus. Der Druck der Hausherren war enorm, auch wenn die ganz großen Chancen zunächst fehlten. Marvin Ajani sorgte dann für Gefahr, als er von Rechtsaußen im Strafraum nach innen zog und sein Linksschuss abgefälscht wurde (13.). Wenig später landete ein Kopfball von Björn Jopek auf statt im Netz (14.), doch nach 18 Minuten war es soweit. Nach Flanke von Björn Jopek düpierte Kilian Pagliuca seinen Gegenspieler und traf aus acht Metern fulminant per Kopfball zum 1:0. Eine halbe Stunde war gespielt, als Sebastian Mai im Strafraum umgerempelt wurde und der Elfmeterpfiff ausblieb, dann wurde eine Direktabnahme von Niklas Landgraf geblockt. Der TSV kam nur sporadisch vor das HFC-Tor, zwei Linksschüsse über den Kasten und ein abgefälschter Schuss knapp am langen Eck vorbei waren die einzige nennenswerte Entlastung. Zur Pause war die 1:0-Führung hochverdient und hätte nach Spiel- und Chancenanteilen klarer ausfallen müssen.

In Abschnitt zwei war zunächst der TSV am Drücker. Zweimal stockte der großartigen und stimmungsvollen Kulisse in Rot-Weiß der Atem. Erst hielt Kai Eisele mit toller Parade den Kopfball von Weber, dann bereinigten Kilian Pagliuca und Co. auch die Nachschussgelegenheit mit vereinten Kräften (54.). Fortan übernahm der HFC wieder das Zepter und sorgte innerhalb von sechs Minuten für die Entscheidung. Erst traf Sebastian Mai in Mittelstürmermanier nach abgefälschter Pagliuca-Flanke und Kopfballverlängerung von Baxter Bahn zum 2:0 (59.), dann sorgte Marvin Ajani mit einer scheinbar verunglückten Links-Flanke ins lange Eck zum 3:0 für einen sehenswerten Treffer (65.). Der deutliche Sieg geriet danach nicht mehr in Gefahr, weil die Saalestädter bis zum Schluss aufopferungsvoll gegen den Ball arbeiteten und kompromisslos im Zweikampf agierten. Lohn war das 17. Spiel der Saison ohne Gegentor – also jedes zweite. Auch das ist Vereinsrekord in Liga 3.

Das Team um Kapitän Jan Washausen zeigte eine starke und geschlossene Leistung, überzeugteläuferisch und in Sachen Körpersprache, wollte den Dreier mehr als der Gegner und hielt das Tempo bis zum Abpfiff hoch.

HFC: Eisele – Schilk, Heyer, Landgraf, Ajani (82. Guttau), Bahn, Washausen, Sohm (69. Manu), Jopek, Mai (88. Kastenhofer), Pagliuca

TSV 1860: Hiller – Weeger (70. Köppel), Weber, Lorenz (64. Mauersberger), Steinhart, Wein, Belkahia, Kossou (46. Böhnlein), Lex, Karger, Owusu

Schiedsrichter: Sören Storks

Gelb: Weeger, Böhnlein, Kossou

Zuschauer: 10.890

 

Fotos: Stephan Röhrig