Der Hallesche FC hat das Auswärtsspiel beim SV Meppen am Freitagabend mit 1:2 verloren. Nach Rückstand und kuriosem Ausgleich durch Michael Eberwein brachten sich die Rot-Weißen mit fahrlässigem Abwehrverhalten um einen möglichen Punkt, unterlag letztlich aber durchaus verdient.

Beim HFC fehlten weiterhin Toni Lindenhahn, Anthony Syhre und Tobias Schilk, Niklas Landgraf pausierte gesperrt. Dennoch schickten die Saalestädter eine schlagkräftige Mannschaft auf den Rasen der Hänsch-Arena und hatten auch die erste Großchance des Spiels. Terrence Boyd erkämpfte sich mit frühem Pressing den Ball und legte im Strafraum quer zu Michael Eberwein, der den Ball jedoch in den Rücken bekam und nicht verwerten konnte (6.). Wenig später zog Julian Derstroff energisch ab, sein strammer Schuss landete auf dem Körper des SVM-Keepers (8.). Während Halle also zwei gute Möglichkeiten verstreichen ließ, traf Meppen mit der ersten Möglichkeit. Die Viererkette der Gäste war etwas zu weit eingerückt, ein öffnender Diagonalpass erreichte halblinks den ungedeckten Amin im Strafraum und dessen Flachschuss landete zum 1:0 im Netz (10.). In einem wilden Spiel ging es mit Chancen auf beiden Seiten weiter. Nach eigenem Eckball lief der HFC in einen Konter, Tankulic überlief den herausgeeilten Keeper Kai Eisele hinter der Mittelinie und wurde für einen Linksschuss aus großer Entfernung auf das leere Tor zu weit abgedrängt (13.). In der Folge war Meppen die gefährlichere Mannschaft gegen allzu offene Gäste. Kai Eisele vereitelte zwei Schüsse (23., 29.). Doch auch Halle hatte Offensivaktionen. Braydon Manu fand beim Querpass im Strafraum Terrence Boyd nicht (35.), wenig später zielte Julian Derstroff erneut zu mittig (36.). Das 1:1 fiel dennoch vor der Pause, durchaus kurios. Nach Pressschlag lag Terrence Boyd einen Moment am Boden, rappelte sich aber sofort wieder auf. Der SVM-Verteidiger deutete kurz an, den Ball ins Aus spielen zu wollen. Dieser Versuch landete aber halbherzig bei Braydon Manu, der daraufhin sofort von drei Meppenern an der Strafraumgrenze attackiert wurde. Er fand die Lücke für Michael Eberwein, der aus elf Metern zum 1:1 traf (43.). Die Gastgeber reklamierten vergeblich, der Treffer war korrekt und zählte.

Nach der Pause blieben die Emsländer aktiver und zielstrebiger. Ein Kopfball nach Ecke rauschte am langen Pfosten vorbei (55.), ein Schuss aus Nahdistanz krachte an den Außenpfosten des HFC-Gehäuses (69.). Zwar hatten die Rot-Weißen durchaus vielversprechende Konter, doch Braydon Manus Linksschuss wurde geblockt (57.) und sein Querpass im Strafraum fand nicht den am langen Pfosten lauernden Terrence Boyd (62.). Auch eine gefährliche Ecke in den Fünfmeterraum brachte nicht den gewünschten Erfolg (59.). Der SVM dagegen nutzte eine Unachtsamkeit konsequenter – mit der Pieke. Durch energisches Zurücklaufen hatte zunächst Jonas Nietfeld geklärt, der Ball kam aber postwendend zurück und Broeme vollendete humorlos aus 14  Metern zum 2:1 (71.). Wenig später fasste sich Antonios Papadopoulos ein Herz, sein Schuss aus 22 Metern touchierte die Lattenoberkante (73.). Der emsige Mittelfeldspieler hatte noch eine Gelegenheit, traf aus spitzem Winkel den parierenden Keeper (85.). Der HFC warf in der Schlussphase alles nach vorn, beorderte auch den kopfballstarken Abwehrchef Stipe Vucur in den Angriff. Und tatsächlich hatten Terrence Boyd mit Linksschuss und Fabian Menig im zweiten Versuch noch den „Lucky Punch“ auf dem Fuß (92.). Es blieb jedoch beim 2:1 für Meppen, erstmals unterlag der Hallesche FC den Emsländern. Weil der HFC über weite Strecken nicht am Leistungslimit spielte, war die Niederlage verdient.

HFC: Eisele – Boeder (Menig), Vucur, Reddemann, Sternberg, Manu, Nietfeld (Vollert), Papadopoulos, Derstroff (Shcherbakovski), Eberwein (Dehl), Boyd.