Der Hallesche FC hat den Landespokal Sachsen-Anhalt in buchstäblich letzter Sekunde gewonnen – und darf sich damit über die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals freuen. Im Finale gegen den 1. FC Lok Stendal sicherte ein Kopfballtreffer von Eigengewächs Elias Lorenz in der Nachspielzeit den 1:0-Sieg – und damit den dritten Pokaltriumph in Serie.

HFC tut sich schwer gegen leidenschaftliche Stendaler

Stendal verteidigte tief und leidenschaftlich, überließ dem HFC Ball und Räume, doch die Hallenser in Weiß fanden kaum Mittel, um die vielbeinige Abwehrreihe des Verbandsligisten in Verlegenheit zu bringen. Nach einem ersten Abschluss von Knoblich für Stendal (2.) tat sich der Favorit schwer: Löhmannsröben scheiterte mit einem Schuss ans Außennetz (22.), Hartmann vergab kurz vor der Pause die beste Gelegenheit, als er an Stendals Keeper Poser hängen blieb und Polat den Nachschuss kläglich über das leere Tor jagte (40.).

Löhmannsröben fliegt

Auch nach der Pause das gleiche Bild: Halle drückte, blieb aber ideenlos, während Stendal mutig Nadelstiche setzte. Knoblich prüfte HFC-Keeper Bendel mit einem Schuss ans Außennetz (56.). In der 66. Minute dann der Schock: Jan Löhmannsröben ließ sich nach Provokationen zu einer Tätlichkeit gegen Knoblich hinreißen und sah die Rote Karte. Der HFC wirkte verunsichert und Stendal witterte die Sensation.

Lorenz sorgt für die Erlösung

Die Verlängerung schien unausweichlich, als der HFC in der Nachspielzeit noch einmal eine Ecke herausholte. Friedrich brachte den Ball an den zweiten Pfosten, Lorenz stieg hoch – und köpfte zum erlösenden 1:0-Siegtreffer ein (90.+5). Während die Stendaler fassungslos am Boden lagen, brachen beim HFC alle Dämme. „Ich stand am langen Pfosten, dann kommt der Ball auf meinen Kopf – und dann pure Emotionen. Ich kann das noch nicht realisieren. Aber jetzt stehen wir alle vor der Kurve, alle haben ein Lächeln im Gesicht. Nur darum geht es. Das ist bisher der schönste Tag in meinem Leben“, sagte Lorenz nach Abpfiff bei Sport im Osten.