Der Hallesche FC hat seine höchste Saisonniederlage ausgerechnet am letzten Spieltag kassiert – und damit auch den Traum vom Aufstieg endgültig begraben. Beim 0:4 (0:2) an der Ostseeküste beim Greifswalder FC war die „Mission Fußballwunder“ schon nach 22 Minuten beendet. Dabei hatte sich der HFC in den vergangenen Wochen eindrucksvoll zurückgemeldet, den Rückstand auf Lok Leipzig Stück für Stück verkürzt und sich mit dem Sieg gegen Zehlendorf zumindest die Chance auf ein Fernduell am letzten Spieltag erarbeitet. Die Rechnung war klar: Ein eigener Kantersieg und eine gleichzeitige Niederlage des Spitzenreiters in Erfurt hätten das Blatt vielleicht doch noch wenden können. Doch in Greifswald kam alles anders.
Doppelschlag schockt früh
Vor rund 1.000 mitgereisten Anhängern, die ihr Team trotz Dauerregens lautstark unterstützten, begann der HFC mutig. Jonas Nietfeld hatte gleich zu Beginn zwei vielversprechende Abschlüsse, die Führung lag in der Luft. Doch auf der Gegenseite zeigte sich Greifswald eiskalt – und gnadenlos effektiv. In der 17. Minute scheiterte Benyamina zunächst am Pfosten, doch David Vogt stand goldrichtig und staubte zur Führung ab. Nur fünf Minuten später legte der Offensivmann nach: Mit einem satten Schuss aus 22 Metern traf Vogt zum 2:0 – ein Doppelschlag, der den Hallensern früh den Stecker zog. Halle wirkte geschockt, ließ in der Defensive ungewohnt viel zu und verlor zunehmend den Zugriff. Greifswald blieb gefährlich, Benyamina verpasste per Kopf sogar den dritten Treffer noch vor der Pause.
Greifswald erhöht und setzt Schlusspunkt
Nach dem Seitenwechsel versuchte der HFC noch einmal, das Blatt zu wenden. Polat prüfte GFC-Keeper Jakubov, doch der Schlussmann war zur Stelle. Auf der Gegenseite machte Greifswald den Deckel drauf: Nach einem schnellen Umschaltmoment blieb Benyamina eiskalt, ließ Müller aussteigen und schob zum 3:0 ein (58.). Der Rest war Ergebniskosmetik – zumindest aus Sicht des Gastgebers. Pascal Schmedemann setzte mit einem wuchtigen Freistoß aus gut 25 Metern in der 85. Minute den Schlusspunkt unter einen gebrauchten Nachmittag für den HFC.
HFC-Fans feiern Vizemeister
Trotz der enttäuschenden Niederlage zeigte sich der Hallenser Anhang einmal mehr von seiner besten Seite. Die 1.000 mitgereisten Fans feierten ihr Team für eine starke Saison, die mit 70 Punkten auf Platz zwei endet.
Ganz abgeschlossen ist die Spielzeit allerdings noch nicht. Am kommenden Wochenende steht mit dem Finale im Landespokal das letzte Pflichtspiel an – eine letzte Chance auf ein versöhnliches Ende einer Saison, in der am Ende nicht viel gefehlt hat und noch mehr gewachsen ist.