Der Fußball-Club Hertha 03 Zehlendorf e. V. stammt aus dem Berliner Ortsteil Zehlendorf. Die große Zeit des Vereins war Ende der 1960er Jahre, als die „kleine Hertha“ 1969 und 1970 zweimal Meister der Regionalliga Berlin war und an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teilnahm. Stars der Mannschaft waren neben zahlreichen ehemaligen Bundesligaspielern von Hertha BSC der Ex-Nationalspieler Helmut Faeder, der zukünftige Nationalspieler Uwe „Funkturm“ Kliemann und Wolfgang Sühnholz, der zur Stammbesetzung der Meistermannschaft des FC Bayern Münchens von 1972 gehörte. Nach der Auflösung der Regionalligen 1974 qualifizierte sich die Hertha nicht für die damals noch in Nord- und Südstaffeln aufgeteilte 2. Bundesliga. Nach vier zehnten Plätzen wurde Hertha 03 Zehlendorf Meister der Oberliga Berlin 1978/79 und scheiterte anschließend in den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga gegen OSC Bremerhaven. Bis 1990 wurde die Hertha noch viermal Zweiter der Oberliga. 1998 stieg der Verein in die Viertklassigkeit ab und stieg nach zwei Spielzeiten in der Oberliga Nordost/Nord in die fünftklassige Verbandsliga Berlin ab. Nach einer Exkursion in die sechstklassige Berlin-Liga stieg der Verein 2014 wieder in die fünftklassige Oberliga Nordost auf. 2024 gelang dem Verein als Meister der Nordstaffel der Oberliga Nordost nach mehr als einem Vierteljahrhundert die Rückkehr in die nunmehr viertklassige Regionalliga Nordost. „Das ist für uns als Verein sehr wertvoll und das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit nach einem klaren Konzept“, sagte vor der Saison Hertha-Präsident Kamyar Niroumand, der seit 2003 im Amt ist. Denn die Berliner setzen verstärkt auf den eigenen Nachwuchs und schafften den Sprung in die Regionalliga mit „80 Prozent Spielern aus Zehlendorf“, so Niroumand. „Wir wollen weiter in unserer Struktur, mit unserer Identität und Intensität spielen“, so Hertha-Coach Robert Schröder. Dabei zählt für den Aufsteiger einzig und allein die Zielstellung Klassenerhalt, wie Schröder und Niroumand unisono sagen. Der 36 Jahre alte Hertha-Coach ist seit 2021 an der Seitenlinie aktiv. Zuvor spielte Schröder, der im Hauptberuf Lehrer ist, selbst für den Klub. Zum Ende der laufenden Saison wird Schröder allerdings seine Trainertätigkeit beenden, um sich verstärkt seiner Familie und seinem Beruf zu widmen.

Im Sommer verließ u.a. Kapitän und Innenverteidiger Lenny Stein (zu BFC Preussen) den Verein, was schwer wog. Im Winter wechselte Serhat Polat zum HFC. Als Neuzugänge präsentierte 03 v.a. junge Spieler aus Berliner Vereinen. Während ein Großteil der Konkurrenz unter Profibedingungen trainiert, gibt es in Zehlendorf weiter Feierabendfußball, denn die meisten Spieler gehen arbeiten oder studieren. Da die eigentliche Heimspielstätte, das Ernst-Reuter-Sportfeld, nicht den Anforderungen des NOFV entspricht, trägt 03 ihre Heimspiele im rund fünf Kilometer entfernten Stadion Lichterfelde von Ligakonkurrent Viktoria Berlin aus.

Die kleine Hertha legte mit einem 5:0 Sieg gegen den FSV Zwickau einen furiosen Saisonstart hin und stand nach 7 Spieltagen sogar auf Rang 3 der Tabelle. Dann folgte jedoch eine lange Durststrecke und nach Abschluss der Hinrunde stand 03 auf Rang 15. In der Rückrunde stabilisierte sich 03 wieder und rangiert aktuell auf Platz 12 der Tabelle mit 35 Punkten und kann nicht mehr absteigen. Am vergangenen Wochenende wurde mit einem 5:1 Sieg gegen Viktoria Berlin hierzu ein wichtiger Beitrag geleistet. Am 30. Spieltag überraschte man mit einem 2:1 Sieg gegen Lok Leipzig. Bester Torschütze der Hertha ist Bocar Baro mit 10 Treffern. Das Hinspiel Ende November in Lichterfelde gewann der HFC mit 2:1.