Der SV Babelsberg 03 wurde 1991 durch Ausgliederung der Fußballsektion aus der ehemaligen Betriebssportgemeinschaft SV Motor Babelsberg gegründet. Die Wurzeln des im Potsdamer Stadtteil Babelsberg beheimateten Vereins reichen zurück bis zum in 1903 gegründeten Sport-Club Jugendkraft 1903. Seine bislang größten Erfolge sind die Zugehörigkeit zur höchsten deutschen Spielklasse in der Vorkriegszeit (der Gauliga), zur zweithöchsten Spielklasse der DDR (der DDR-Liga) und nach der Wiedervereinigung der Aufstieg 2001 in die 2. Bundesliga. Diese musste man nach nur einem Jahr jedoch wieder verlassen und in der folgenden Regionalliga-Saison wurden die finanziellen Probleme, die den Verein schon länger begleiteten, endgültig zum Problem. Sportlich kämpfte man in der Spielzeit 2002/2003 nun erneut gegen den Abstieg, konnte diesen aber nicht verhindern. Wegen angehäufter Schulden musste der Verein im April 2003 Insolvenz beantragen und es folgte der Abstieg in die Oberliga. Hiernach ging es langsam wieder bergauf und 2010 gelang der Aufstieg in die 3. Liga. Hier konnte der HFC in seiner ersten Drittligasaison beide Spiele gegen Babelsberg mit 1:0 gewinnen, die am Ende der Saison absteigen mussten. Seitdem spielt der SV in der Regionalliga Nordost, nunmehr im 12. Jahr. Die beste Platzierung war Rang 5, so wie im Vorjahr. In den Kampf um den entscheidenden ersten Platz konnten sie letztlich nicht eingreifen. Stattdessen durchlebte der Verein trotz solider sportlicher Leistungen unruhige Jahre in der Führungsebene, mit mehreren Trainerwechseln. Mit dem zu Saisonbeginn neuen Mann an der Seitenlinie, André Meyer, verknüpfte Babelsberg die Hoffnung auf Konstanz und Erfolg.

Zu Saisonbeginn erfolgte ein Kaderumbruch, eine Verjüngung. In der Vorsaison gehörte das Aufgebot noch zu den ältesten der Liga. Routinierte Spieler wie Matthias Steinborn (35 Jahre), Tino Schmidt (30), Rico Gladrow (32), David Danko (31), dazu Tahsin Cakmak (27) verließen den Verein zum Saisonende. Zahlreiche Talente wurden hinzugewonnen. Jetzt gebe es eine „gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Perspektivspielern“, sagt Meyer vor der Saison. Als Saisonziel wurde ausgegeben, offensiven Fußball zu spielen und einen eigenen Babelsberger Weg zu definieren. Zum Beispiel, indem man den Fokus vermehrt auf den eigenen Nachwuchsbereich legt und diesen an die 1. Mannschaft heranführt. „Wir wollen eine sorgenfreie Saison spielen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben, wollen aber auch gerne die Großen ärgern“, so Meyer.

Es wurde bislang die erwartet schwierige Saison. Babelsberg verfügt über eine starke Offensive, insbesondere mit Daniel Frahn, der auch mit 37 Jahren das Toreschießen nicht verlernt hat. Frahn hat mit seinen beiden Treffern gegen Lok Leipzig sein Torkonto auf 15 erhöht und liegt damit auf Rang 2 hinter dem Jenaer Erik Weinhauer (16 Tore). Mit bislang 43 Gegentoren wurden aber zu viele Treffer kassiert. In der Tabelle steht das Team derzeit auf Rang 12. Im Landespokal ist Babelsberg bereits ausgeschieden. Das Hinspiel im Oktober gewann der HFC mit 4:0. Der SV bestritt seine letzten Spiele wie folgt: 1:1 in Altglienicke, 3:1 gegen Lok Leipzig, 2:3 in Eilenburg, 0:0 in Plauen und 3:1 gegen Viktoria Berlin.

Im März wurde André Meyer freigestellt. Neuverpflichtet wurde Ronny Ermel, der bereits von 2022 bis 2024 als „Co“ unter Markus Zschiesche in Babelsberg aktiv war, ehe es ihn an Zschiesches Seite zu den Würzburger Kickers zog. Dort war der 40-Jährige nach der Verpflichtung von Martin Lanig als Coach zuletzt als Scout in der Verantwortung.