Der FSV Zwickau, die „Schwäne“, wurde 1950 als BSG Motor DDR-Meister und 1963 und 1967 FDGB-Pokalsieger. Als BSG Sachsenring wurde er 1975 FDGB-Pokalsieger und erreichte 1976 das Europacup-Halbfinale. Die BSG spielte bis zur Wende nahezu ausschließlich in der DDR-Oberliga. Von der Saison 1994/95 bis 1997/98 spielten die Westsachsen in der 2. Bundesliga. Während dieser 4 Spielzeiten wurde 1995/96 der Aufstieg in die Bundesliga nur knapp verpasst. Im Jahre 1998 stieg der FSV wieder in den Amateurbereich ab. In der Saison 1999/2000 musste der FSV in die Insolvenz gehen, seitdem hießen die Ziele v.a. Konsolidierung der Finanzen und sportlicher Neuanfang. Nach zwischenzeitlichem Abstieg in die Landesliga Sachsen und erneuter Insolvenz gelang 2012 der Aufstieg in die Regionalliga Nordost. In der Saison 2014/15 noch knapp am 1. FC Magdeburg gescheitert, gelang ein Jahr später unter Trainer Torsten Ziegner der Aufstieg in die 3. Liga. Diese konnte der FSV sechs Jahre lang teils knapp, teils souverän halten. Im Sommer 2023 stieg der FSV wieder in die Regionalliga Nordost ab.

Der Abstieg war für den FSV sportlich wie wirtschaftlich schmerzhaft. Trotz einer finanziellen Schieflage wurde ein Investoreneinstieg abgelehnt. Stattdessen startete der Verein ein Crowdfunding unter dem Motto „Fußball gehört den Fans“. Zusammen mit anderen Aktionen konnte die Finanzlücke von 500.000 Euro geschlossen und eine Insolvenz vermieden werden. Ein kompletter Umbruch folgte. 25 Abgänge und 20 Zugänge gab es, dazu mit Ex HFC-Coach Rico Schmitt auch einen neuen Trainer. Erfahrenster Zugang war Torjäger Marc-Philipp Zimmermann. Der 33-jährige Goalgetter kehrte vom VfB Auerbach zurück.

Der Rückstand auf Meister und Aufsteiger Energie Cottbus betrug am Ende der Saison 30 Zähler. Für die Saison 2024/25 erfolgte kein allzu großer Umbruch mehr. Nach den vielen Veränderungen im vorherigen Jahr wird nun wieder nach Kontinuität gestrebt. Nicht mehr dabei ist Kapitän Davy Frick. Der 34-jährige Routinier stand seit 2011 ununterbrochen beim FSV unter Vertrag, beendete indessen jedoch seine Karriere.

Finanziell scheint der FSV nach eigenem Bekunden auf einem guten Weg der Konsolidierung. Die Vereinsführung um Geschäftsführer André Beuchold begründet dies auch mit der durch die Fans erzeugten „Power“. Dass die Heimspiele in der vergangenen Regionalligasaison im Schnitt 5.483 Zuschauer sahen, bestätigt das. Aktuell sind es 5.168. Dies ist auch deshalb beeindruckend, weil zu Drittliga-Zeiten teilweise weniger Besucher ins Stadion kamen.

Die bisherige Saison glich zunächst einer Berg- und Talfahrt. Zu Saisonbeginn wackelte die Defensive gehörig, während es in der Offensive passte. Mittlerweile ist es eher umgekehrt, was Trainer Rico Schmitt lieber sein dürfte. Letztlich ist man beim FSV froh, wenn die laufende Saison fernab jeglicher Abstiegsgefahr und mit einem einhergehenden Schuldenabbau über die Bühne gebracht wird. Aktuell ist der FSV 3. der Tabelle. Das Hinspiel im September endete 1:0 für den FSV.

Der FSV hat sich im sportlichen Bereich bereits frühzeitig für die nächsten Jahre aufgestellt. Zunächst wurde der im Sommer auslaufende Vertrag von Sportdirektor Robin Lenk vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Bis mindestens Juni 2027 soll Lenk, der seit 2020 in verschiedenen Funktionen (Co-Trainer, Interimscoach, seit 2023 Sportdirektor) bei den Schwänen wirkte, die sportlichen Geschicke des Vereins nun lenken. Auch der Vertrag mit Cheftrainer Rico Schmitt (2016 – 2018 Trainer des HFC) wurde vorzeitig bis 2027 verlängert.