lm Viertelfinale des Landespokals erleben die Halleschen Fußballfans am 16. November eine Premiere: Zum ersten Mal kommt es in diesem Wettbewerb zum Aufeinandertreffen des HFC und von Blau-Weiß Dölau. In der Geschichte des Sachsen-Anhalt-Pokals haben die Rot-Weißen schon mehrfach mit dem BSV Halle-Ammendorf, dem VfL Halle und im November 2022 sogar mit der ESG Halle die Klingen gekreuzt. Doch ein Stadt-Derby im Landespokal gegen die Blau-Weißen aus Dölau, die nach einem 2:1-Sieg beim SC Bernburg ins Viertelfinale eingezogen sind, gab es noch nie. Mehr noch: In der Statistik findet sich nicht mal ein einziges Pflichtspiel zwischen beiden halleschen Traditionsvereinen, sieht man von den Begegnungen in der Halle beim Halplus-Cup ab.

Auch Jörg Rackwitz, der viele Jahre im Nachwuchs und später auch in der Landesliga-Elf der Dölauer gespielt hat, kann sich nur an ein Trainingsspiel zwischen dem HFC, damals noch Drittligist, und den Randhallensern auf dem Kunstrasen im schmucken Waldstadion an der Salzmünder Straße erinnern. „Schade, ein Pokalspiel gegen den HFC war mir früher als Dölauer Spieler nicht vergönnt“, bedauert der Hallenser, der inzwischen für den Frauen- und Mädchenfußball bei den Rot-Weißen verantwortlich zeichnet. Umso mehr freut sich der frühere Mannschaftskapitän der Blau-Weißen aus Dölau, dass nun seine Nachfolger diese reizvolle Paarung bestreiten können. Auch wenn der HFC nach dem erfolgreichen Elfmeter-Krimi gegen Halberstadt (6:3) als Vertreter der Regionalliga gegen den Verbandsligisten in der Favoritenrolle ist.

Das sieht auch Patrick Mouaya nicht anders. Der ehemalige HFC-Profi hat seine Karriere bei den Blau-Weißen, die in der Saison 2016/17 in die Verbandsliga aufgestiegen sind, ausklingen lassen. Der Abwehrspieler streifte zu Beginn des Jahres 2018 das Trikot der Randhallenser über und trug es bis zum Ende der Saison 2019. „Danach war endgültig Schluss für mich“, so der 40-jährige Publikums-Liebling aus dem Kongo, der von 2009 bis 2016 insgesamt 123 Partien für den HFC bestritt und auch 13 Länderspiele für sein afrikanisches Heimatland vorweisen kann. „Es war eine schöne Zeit und eine tolle Truppe in Dölau, alles sehr familiär“, erinnert sich der vierfache Familienvater gern an den Zusammenhalt bei den Randhallensern zurück. „Viele der Dölauer Jungs werden wohl besonders motiviert sein, denn etliche von ihnen haben ja vorher bei uns gespielt“, so der frühere Nachwuchstrainer des HFC. Daher kennt Patrick auch Justin Kreideweis, den Torjäger der Blau-Weißen, der im Zuge einer Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Vereinen nun in Dölau weitere Erfahrungen sammelt.

Übrigens: Bei den Frauen gab es über viele Jahre hinweg Prestige-Duelle zwischen dem HFC und Dölau. Und das sowohl im Pokal als auch im Punktspiel-Betrieb. So treffen jetzt im Stadtpokal wieder mal die Frauen der Blau-Weißen und die zweite Vertretung der HFC-Frauen aufeinander.

Ein Spielort steht noch nicht fest.