Der Hallesche FC musste sich am Samstag in einem intensiv geführten Derby mit einem 1:1 bei der BSG Chemie Leipzig begnügen. Vor ausverkauftem Alfred-Kunze-Sportpark und stimmgewaltiger Kulisse sahen die 4.999 Zuschauer einen Schlagabtausch, in dem der HFC phasenweise dominierte, sich aber letztlich für seinen Aufwand nicht belohnen konnte.
Die in rot-weiß aufspielenden Hallenser starteten mit einer starken Anfangsphase in die Partie und setzten die Gastgeber direkt unter Druck. Cyrill Akono kam bereits in der zweiten Minute zu einer Großchance, scheiterte jedoch am aufmerksamen Chemie-Keeper Bellot. Auch Berger und Hartmann sorgten in den ersten Minuten für brenzlige Momente im Strafraum der Leipziger, doch die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig – der frühe Führungstreffer blieb dem HFC verwehrt.
Chemie hingegen nutzte seine erste Möglichkeit eiskalt. Nach einem Eckball setzte sich Reithmeir im Fünfmeterraum durch und brachte die Leipziger in der 11. Minute mit 1:0 in Führung. Doch der HFC zeigte sich wenig beeindruckt und antwortete prompt: In der 20. Minute setzte Akono eine Hereingabe mit dem linken Fuß präzise ins lange Eck und erzielte den verdienten Ausgleich zum 1:1.
Mit dem Treffer entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Chemie Leipzig blieb insbesondere bei Standards brandgefährlich und zeigte Wucht, während die Hallenser durch ihr mutiges Pressing Ballgewinne erzielten, die sie jedoch nicht in erfolgreiche Abschlüsse verwandeln konnten. Es war schließlich HFC-Schlussmann Luca Bendel, der den Punkt zur Pause sicherte, indem er kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einer spektakulären Parade gegen Ratifo das 1:1 festhielt.
Nach dem Seitenwechsel brachte Trainer Zimmermann Wosz für Berger und setzte weiter auf Offensive. Trotz der Belastung durch die englische Woche spielte der HFC weiter mutig auf das zweite Tor und dominierte die Anfangsphase der zweiten Hälfte. Burim Halili hatte in der 54. Minute die größte Gelegenheit zur Führung, doch sein Kopfball klatschte nur an den Pfosten.
Das Spiel wurde zunehmend von vielen Unterbrechungen und Standards geprägt, die den Spielfluss hemmten. Der HFC drängte bis zum Ende auf den Siegtreffer, doch der letzte Pass geriet häufig zu ungenau und die Leipziger Defensive verteidigte leidenschaftlich. In der Schlussminute bot sich dem eingewechselten Niclas Stierlin die große Chance, das Spiel für den HFC zu entscheiden, doch Chemie-Keeper Bellot vereitelte den Treffer mit einer starken Rettungsaktion.
Trotz kämpferischer Leistung und ein über weite Strecken überlegenen Spielweise belohnte sich der HFC am Ende nicht. Nun richtet sich der Fokus auf das kommende Ligaspiel gegen den BFC Dynamo, für das der Vorverkauf bereits begonnen hat – mit der Hoffnung, diesmal die Chancen konsequent zu nutzen und drei Punkte zu holen.