Der ZFC Meuselwitz ist ein Urgestein der Regionalliga Nordost und seit deren Gründung 2012 ununterbrochen dabei. Mit 441 Punkten aus 377 Spielen auf Rang 7 der ewigen Tabelle dieser Liga platziert, wurde jedoch lediglich in der Saison 2023/13 ein einstelliger Tabellenplatz erreicht. Der HFC und der ZFC begegneten sich bislang 14-mal in Pflichtspielen. 7-mal gewann der HFC, 3-mal der ZFC und 4-mal trennten sich beide unentschieden. Das letzte Aufeinandertreffen fand am 12. Mai 2012 in der damaligen Regionalliga Nord in Meuselwitz statt. Der ZFC gewann mit 1:0, eine Woche später stieg der HFC nach einem 0:0 gegen RB Leipzig in die 3. Liga auf.

Die Ursprünge des ZFC Meuselwitz gehen auf den 1900 gegründeten Verein Sportlust Zipsendorf zurück. Als nach Ende des Zweiten Weltkriegs in der sowjetischen Besatzungszone alle Sportvereine endgültig zerschlagen wurden, setzte nach Einführung des Systems der Betriebssportgemeinschaften (BSG) Ende der 1940er Jahre die BSG Aktivist Zipsendorf als BSG des Zipsendorfer Braunkohlewerkes den Sportbetrieb fort. Im DDR Fußball spielte man keine große Rolle. Nach Abschaffung des Systems der Betriebssportgemeinschaften bedingt durch die wirtschaftlichen Veränderungen infolge der deutschen Wiedervereinigung wurde der Fußballverein (FV) Zipsendorf gegründet, der sich ab 1994 „Zipsendorfer Fußballclub (ZFC) Meuselwitz“ nannte. Dieser stieg über etliche Jahre 2009 bis in die Regionalliga auf, in der er bis heute spielt. 2010 und 2011 spielte der ZFC als Landespokalsieger Thüringen im DFB-Pokal, wo er jeweils in der ersten Runde ausschied.

Auch wenn es der ZFC auf dem Transfermarkt schwer hat, geht man an der Glaserkuppe die Transferaktivitäten mit viel Selbstvertrauen an. Dies liegt v.a. auch daran, dass sich ZFC-Trainer Georg-Martin Leopold den Ruf als „Spielerentwickler“ erarbeitet hat. In Meuselwitz, beim Fairplay-Gewinner der Saison 2023/24, ist man auch deshalb zuversichtlich, noch das eine oder andere Talent anlocken zu können. Denn obwohl der ZFC die vergangene Saison in der Regionalliga Nordost auf dem für ihn passablen 11. Platz abgeschlossen hat, ereilte die Ostthüringer im Sommer ein beträchtlicher Aderlass. Unter den acht Spieler-Abgängen waren mit Stürmer Andy Trübenbach (nach Erfurt) und Mittelfeldmann Amer Kadric (nach Auerbach) zwei erfahrene Spieler, die auch qualitative Lücken hinterließen. Neuverpflichtungen sind u.a. der 30-jährige Tino Schmidt vom SV Babelsberg, Jan Halasz (23, FK Pardubice), Thomas Rotfuß (19, Hansa Rostock ll), Lirim Hoxha (22, 1. FC Magdeburg ll) und Tim Kießling (25, VFC Plauen), die bislang die entstandenen Lücken gut schließen konnten. Dennoch ist die Meuselwitzer Personaldecke aktuell mit 18 Feldspielern und zwei Torleuten sehr dünn. ZFC-Präsident Hubert Wolf weiß: „Wir sind als kleine Stadt in Liga vier für viele Spieler, die es eher in die größeren Städte und Vereine zieht, nicht unbedingt die erste Adresse.“ Sein Verein könne aber mit guten Trainingsbedingungen und gutem Umfeld punkten. „Außerdem bekommen bei uns Talente mehr Spielzeit als bei den meisten Konkurrenten“, betont Wolf.

Aktuell steht der ZFC auf einem sehr guten Rang 7 der Tabelle mit 18 Punkten. Ein Wiedersehen gibt es mit Florian Hansch (29), 2019/20 beim HFC aktiv. Erfahrenster Spieler ist René Eckardt (34), der für Carl Zeiss Jena 173 Spiele in der 3. Liga bestritten hat und nunmehr seit 2021 in Meuselwitz spielt (93 Spiele, 10 Tore).